Mein Herze tut mir weh
weil ich in Trauren steh
mein Herze tut mir weh
gleich wenn ich dich anseh
ach soll ich dich verlassen?
Das tu ich nimmermeh
Mein Herze tut mir weh
ich liege oder steh
mag schlafen oder wachen
so macht es mir zu schaffen
obschon die Augen zu
hat doch das Herz nicht Ruh
Text: 1. Strophe Verfasser unbekannt, auch mit der zweiten Strophe von In Trauern und Unruh:
Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort I (1856, Nr. 117) und II (1893, Nr. 598)
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Liebeskummer
Liederzeit vor 1817 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkslieder
Stichwort: Orte: Breslau, Gotha
Geschichte dieses Liedes: In Trauern und Unruh
Anmerkungen:
Die Melodie steht zuerst in Büsching’s wöchentl. Nachrichten, Berlin 1818, III, S. S3, mitgeteilt von Dr. med. Hohnbaum, mündlich aus Gotha 1817, mit folgendem Textfragment:
Mein Herze tut mir weh, weil ich in Trauren steh
Mein Herze tut mir weh, gleich wenn ich dich anseh
Ach soll ich dich verlassen? Das tu ich nimmermeh
vgl Ludwig Erk Neue Sammlung deutscher Volkslieder , Band II, Heft 2, S.5, Nr 2
Textvarianten:
Silcher veröffentlicht das Lied etwa zwanzig Jahre später mit einer 2. Strophe, die Hermann Kurz für Silcher hinzu dichtet: So bei Silcher, Volkslieder f. Männerstimmen 4 Heft, Nr. 5 (vor 1836). Daraus abgedruckt bei Kretzschmer, I, Nr. 293 (1840)
Mein Herzlein tut mir gar zu weh!
Das macht, weil ich in Sorgen geh.
Wenn ich im Garten steh.
Meine süße Blum nicht seh,
Um eine weiße Lilje
Tut mir mein Herz so weh.
In v. Arnim’s Sammlung, um 1808 von ungeübter Hand geschrieben, steht folgendes Fragment:
Mein Herz das tut mir ein klein wenig weh
Das macht weil ich in Trauern steh
Es tut mir weh, ach wenn ich ihn anseh!
Ei soll ich ihn verlassen? Das tu ich nimmer meh!
Ich kann nicht allzeit bei dir sein …
(Fortgang fehlt)
Dieses Fragment bezeugt, dass die Redaktion von Silcher und Kurz die richtige ist und dem Texte von 1817 eine Zeile fehlt.