In Trauern und Unruh

Volkslieder » Liebeslieder » Liebeskummer »

=> (Alle Versionen)
In Trauern und Unruh

In Trauern und Unruh
bring ich mein Leben zu
kein Trost kann ich mehr haben
womit ich mich kann laben
ich weine in der Still
und seufze oftmals viel

Mein Herze tut mir weh
ich liege oder steh
mag schlafen oder wachen
so macht es mir zu schaffen
obschon die Augen zu
hat doch das Herz nicht Ruh

Wie kanns denn anders sein
in solcher Liebespein
Wenn zwei verliebte Herzen
treu mit einander scherzen
so ist doch allzumal
das Leben voller Qual

Mein Wirtschaft ist bald aus
jetzt muß ich aus dem Haus
muß Alles hinterlassen
muß reisen fremde Straßen
mein Schatz der ist nicht hier
und ich bin weit von ihr

Vielfach mündlich und nach fliegenden Blättern aus der Zeit von 1750-1820
Die Melodie mündlich aus Franken : Königshofen im Grabfelde .
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 116 und 116a) und Liederhort II (1893, Nr. 706a „Liebesklage“ und 706b, unten)

Text in Wolffs Halle der Völker II, 165 mit dem Anfange: „In Sorgen ohne Ruh.“ Mit demselben Anfange bei Hoffmann, schlesische Volkslieder Nr. 162 aber verbunden mit dem verwandten Liede: „Ich wollt ich lag und schlief.“ Mel. dort sehr abweichend.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1747 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Um 1740 gesungen auf die Melodie von „Wach auf o Schäfers Kind“. In neuster Zeit ist das „Ich wollt ich läg und schlief“ nicht selten mit  „In Trauern und Unruh“ vermengt worden , Vgl z B Wolff : Halle der Völker II, 165 — Simrock : Volkslieder S. 249 usw. Ganz ebenso wie bei den Texten werden auch die Melodien mit einander vertauscht. (Erk, Deutscher Liederhort, 1856)

Abweichungen im Text

In Trauren und Unruh II

In Trauren und Unruh bring ich mein Leben zu
kein Trost kann ich mehr haben mit dem ich mich kann laben
ich weine in der Still und weine oft gar viel

Mein Herze tut mir weh ich liege oder steh
mag schlafen oder wachen so gibt es mir zu schaffen
wenn schon die Augen zu hat doch das Herz nicht Ruh

Wie kanns denn anders sein in solcher Liebespein
Wenn zwei verliebte Herzen treu mit einander scherzen
so ist doch allzumal das Leben voller Qual –

Nur dein Abwesenheit bringt mir nun solches Leid
wenn ich an dich gedenke zu Tod ich mich fast kränke
wenn nur ein Viertelstund ich mit dir reden kunnt

Wenns aber nicht kann sein so traurt die Seele mein
viel sind der falschen Herzen erkennen nicht die Schmerzen
daß ich unschuldig leid und doch beständig bleib

Ich leb und sterbe hier , mein Herz das schenk ich dir
mein Treu werd ich nicht brechen , mein Zorn an dir nicht rächen
Vergnügung sollt du haben wenn ich werd sein begraben

Diese Fassung in:  „Gantz neu entsprossene Liebes-Rosen“ 1747 (vgl Liederhort S. 266) das. Nr. 13
über dem Liede steht als Melodie angegeben:  Wach auf o Schäfers Kind

Auf einem fliegenden Blatt von 1786 mit folgenden geringen Abweichungen:

  • 1,1: In Sorgen und Unruh —
  • 1,4:  womit ich mich kann laben —
  • 2,4: so macht es  mir zu schaffen —
  • 3,5:  so ist doch allemal (fliegendes Blatt um 1786)
    Sehr abweichend auf einem fl. Bl. Köln um 1763 (bloß 5 Strophen, die 2. fehlt und die übrigen nur teilweise übereinstimmend)