Mein Emsland will ich ehren
Wo ich auch immer bin
Die Äcker sind voll Ähren
Die Wiesen sind so grün,
Und durch die grüne Au
Die Ems fließt himmelblau
Mein Emsland will ich ehren
Wo ich auch immer bin
Siehst dort zwar kein Gepränge
Von Weinbergranken stehn
Doch´s liebe Brot in Menge
Wächst auf des Feldes Höhn
Von fetter Milch beinah
Fließt jede Wiese da
Mein Emsland will ich ehren
Wo ich auch immer bin
Die Männer dort sind bieder
Vom alten graden Stamm
Sie lieben sich als Brüder
Und halten treu zusamm´n
Sind offen kühn, und frei
Doch einfach, fromm dabei
Mein Emsland will ich ehren
Wo ich auch immer bin
Die Mädchen sind an Tugend
Und frommer Sitte reich
Sie blühn in voller Jugend
Den Rosenblüten gleich
Die Weiber sind so rein
Wie Gold und Edelstein
Mein Emsland will ich ehren
Wo ich auch immer bin
Viel Städte mag es geben
Viel Länder auf der Welt
Im Emsland mir es eben
Am besten doch gefällt
Wo fließt die Ems so blau
Und blüht die grüne Au
Im Emsland es doch eben
Am besten mir gefällt
Einst meine Ruhestätte
Sei, teures Emsland, du
Ihr Brüder, grabt ein Bette
Mir dort zur letzten Ruh
Wo grünt und blüht die Au
Und fließt die Ems so blau
Ihr Brüder grabt ein Bette
Mir dort zur letzten Ruh
Text: Heinrich Lüken – um 1860
Musik: Verfasser unbekannt () – auch auf die Melodie von Am Brunnen vor dem Tore
Nach diesem Lied entstand etwas später „Mein Ermland will ich ehren“
Heinrich Lüken: Geboren 1815 in Brual , gestorben 1882 in Groß-Fullen ; Dr.phil. Gymnasialprofessor : „Studierte Philologie in Münster , wo er auch promovierte. Anschließend wirkte er viele Jahre als Gymnasialprofessor in Meppen . Nach seiner Pensionierung zog er nach Groß-Fullen und widmete sich verstärkt seinen poetischen Neigungen. Seine Gedichte „De hümmelske Bur“ und „Mein Emsland will ich ehren“ sind auch heute noch Klassiker, die fast jeder Emsländer kennt. In seinen Gedichten lebt das alte Emsland fort.“
„Seiner Entstehung nach fällt es in die sechziger Jahre und muß damals bereits im Emslande allgemein verbreitet gewesen sein. Noch heute wird es dort häufig gesungen, obwohl es Gedankenarmut mit Mangel an poetischem Empfinden vereint und nach dem konventionellen Schema Landschaft, Volk und Erzeugnisse der besungenen Gegend abhandelt.“ ( Die Heimathymnen der preußischen Provinzen und ihrer Landschaften Eine literarische Charakteristik von Gertrud Stendal , Heidelberg , 1919)