Zwischen Berg und tiefem Tal
da liegt ein freie Straßen
Wer seinen Buhlen nit haben mag
der muß ihn fahren lassen
Fahr hin, fahr hin, du hast die Wahl
Ich kann mich dein wohl maßen
Im Jahr sind noch viel langer Tag
Glück ist in allen Gassen
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 411 „Guter Rat“)
CDs und Bücher mit Zwischen Berg und tiefem Tal:
Anmerkungen zu "Zwischen Berg und tiefem Tal"
Erklärung:
- 1, 3: Wer seinen treulosen Buhlen nicht mehr halten kann.
- 2, 2 Ich kann dich wohl entbehren, ich brauch dich nicht!
Böhme gibt an: Melodie und erste Strophe bei Oeglin 1512 Nr. 3. Tonsatz von H. Isaak Abdruck Liliencron. Leben, Nr. 85). Auch bloß diese eine Strophe, mit verzerrter Melodie bei Ott. 1534, Nr. 94. Mit zwei Strophen (die hier) bei Vannius, Bicinia, Bern 1553, Nr. 3, Variation im Text: 1, 4 der mag (soll) ihn fahren lassen. Die Melodie steht im Original 1512 dorisch auf g, mit vierfach größeren Noten und Taktzeichen C2 2(2/1-Takt), demgemäß bei Erkin 4/4-Takt geschrieben. Ohne Notendauer zu ändern gebe ich sie naturgemäß im 3/2 Takt.
Die erste Strophe ist eine in vielen alten und neuen Liedern vorkommende sogenannte „Wanderstrophe“. Sie findet sich schon in einem Liede des 15. Jahrhunderts „Ich hatt einen Falken mir auserkoren“ (Brentano-Meusebach’sche Hdschr.), dann als Schluß im Lied: Augsburg ist ein kais. Stadt ; wieder im Liede: Wohl hinter meines Vaters Hof (Uhl., S. S4), auch in „Hätt mir ein Espeszweigelein“ (Uhl., S. 51) und als Eingang im Hasenlied und sonst in neuern Liedern, — Jedenfalls ist sie uralt und auch im Niederländischen und Dänischen gekannt. In alten dänischen Liedern heißts nach Liliencron, Leben, Einl. S. I.X:
Mjellen bierg og dyben dal
bortrinde de stride strömme . . .
(Zwischen Berg und tiefem Tal
hinfließen die wilden Ströme.)