Mehrfach mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen. [Dreieichenhain, Offenthal.] Mit Benutzung von flieg. Blättern aus der Zeit zwischen 1786 u. 1806. – (Vgl. L. Erk, Volksl. B. I, H. 1, S. 24, Nr. 24; B. I, H. 5, S. 56, Nr. 51.) – Vgl. Wunderhorn. I, 145; in neuster Aufl. I, 151. (Str. 1, V. 3 u. 4; Str. 2, V. 4, und Str. 4, V. 3 u. 4. sind unechte Zusätze der Herausgeber.)
Volkslied aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, wie fliegende Blätter von 1786 bis 1806 nachweisen, die Erk sah und benutzte: „Drei schöne Weltlich. Lieder“ (das 3.). Gedr. o. O. u, J. (1786— 1806). Vielfach mündlich aus dem Hessen-Darmstädtischen bei Erk, Liederhort. und Erk I, 5, 7. Auch bei Hoffmann, Schlesische Volkslieder 1842, 292. Meier, Schwäbische Volkslieder 342. Ditfurth, Fränkische Volkslieder 2, 209. Möllenhoff S. 609, Nr. 14. Pröhle 205 nach einem fliegenden Blatt, Mittler 229. Die Schlußstrophe, welche auf katholischen Ursprung hinweist, findet sich nicht auf allen Druckblättern, z. B. nicht in den von Pröhle benutzten.
Das Lied wurde 1806 wie so vieles in „Des Knaben Wunderhorn“ umgedichtet und sentimental umgeformt. In der Wunderhorn-Fassung desertiert der junge Mann, weil er aus der Schweiz ein Alphorn hört (bis nach Straßburg?) und er versucht hinüber zu schwimmen. Nicht der gestrenge Korporal ist schuld, sondern der Hirtenbub mit dem Alphorn. Diese Fassung wird dann besonders in der Biedermeierzeit durch die Neu-Vertonung Silchers populär, der das ursprüngliche Lied rhythmisch entschärft und sentimental-kitschig überhöht.
Böhme schreibt 1893: „Daraus 1840 bei Kretzschmer I, Nr. 6, und seitdem unendliche mal nachgedruckt. — Das ist die jetzt allgemein verbreitete Lesart. Man singt davon gewöhnlich aber nur Str. 1 — 4, was auch genügt.“ Kretzschmer I, Nr. 4 bringt ebenfalls die Silcher-Melodie als „schwäbisches“ und „rheinländisches“ Volkslied, die Nr.6 als 2-stimmige Fassung, Silcher wird nicht erwähnt, die I. Nr. 5 mit dem Wunderhorn-Text aber der Original-Melodie.
Die Noten im "Liederhort":
Abweichungen im Text
Textvarianten:
1, 2. Da gieng mein Trauren an. Ich gedachts meinem Herrn zu desertiern, bei einem Andern wollt ichs probiern; das gieng nicht an! –
2, 2. habn sie mich gefangen gemacht (einbracht).
2, 3. und da führt man mich vors Hauptmanns Haus: o Himmel, was solls werden daraus! –
3, 4. und bekomm gewiß doch meinen Lohn. –
5, 2. was ich bitt, erschießt mich gleich! –
6, 2. nimm mein arme Seel[1] dahin!
6, 4. laß sie ewig bei dir sein!
"Zu Straßburg auf der Schanz" in diesen Liederbüchern
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