Zu Naumburg lebt und tat viel Gut´s

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Zu Naumburg lebt und tat viel Gut’s
Der Pfarrherr Franz Pistorius
Er war ein Mann voll Biederkeit
Mußt doch erfahren manches Leid

Es wohnt daselbst ein Mägdelein
Das wollte diesen Pfarrer frei’n
Verführt‘ ihn eines Abends spat
Ein Knäblein war das Resultat

Doch das geziemt dem Pfarrer nicht
Darum mit einem Kirchenlicht
Hat er in einer düstern Nacht
Das arme Knäblein umgebracht

Die Mutter sieht’s und eilt ihm nach
Er tötet sie mit einem Schlag
Dort schlummern sie nun alle Beid
Den Schlaf der ewgen Seligkeit

Die Polizei tät Verdacht schöpfen
Und wollte diesen Pfarrer köpfen
Hört! einen von der Geistlichkeit
Ist wahrlich keine Kleinigkeit

Sie tät‘ in’s Haus sich sachte schleichen
Dort fund sie die zwei Leichen
Doch den Pastoren fand sie nicht,
Drob schnitt sie ein gar grimm´ Gesicht.

Den Tod am Rad entging Pistor
Er schifft‘ sich ein nach Baltimor
Und büßet dort im fernen Land
Die Schuld als Tabaksfabrikant

Text und Musik: Verfasser unbekannt – siehe auch Zölibat
schon bemerkenswert : Er schwängert ein „Mägdelein“, tötet Mutter und Kind, wird aber als „Mann voll Biederkeit“ dargestellt. Vergleiche das vermutlich daraufhin entstandene und 1855 erstmals gedruckte  Zu Freiburg lebt und tat viel Buß

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