Zu Lauterbach hab i mei Strumpf verlorn
Ohn´ Strumpf da geh i nöd hoam
Drum geh i erst wieder nach Lauterbach
Hol mir an Strumpf zu dem oan
Zu Lauterbach hab i mein Herz verlorn,
Und ohne Herz kann i nöd lebn!
Drum muß i bald wieder nach Lauterbach,
Und s’Dirndel solls seine mir gebn!
Vater, wann gibst mir denns Heimatl,
Vater, wann läßts mir überschreibn?
Denn ’s Dirndel wachst auf as wie’s Grummatel
und will nöt mehr lediger bleibn.
Mei Dirndel hat schwarzbraune Äugele,
Gar nett wie e Täuberl schauts her;
Und wann i beim Fenster an Schneppler tu,
Dann kommt sie ganz freundli daher.
Jetzt hat‘ i mei Häuserl auf a Schneckerl baut,
Kriecht mir das Schneckerl davon.
Jetzt schaut mi mein Deandl ganz launi an,
Daß i koa Häuserl mehr han.
Wenn i ins Zillertal eini geh,
Ziehn i mei Pluderhosen an.
Wenn i mei Deandl in d’Kirchen seh,
Schaun i kein Heiligen mehr an.
Alleweil kann man net lusti sein,
Alliweil kann man net woan.
Das eini Mal geh‘ i zum Deandl aus,
Das andere Mal bleib i dahoam.
Text und Musik: Verfasser unbekannt –
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 1009 „Zu Lauterbach“)
Text aus Oberbayern und Tirol, nach Art der Schnadahüpferl mit manchem Zusatz zu finden. Das lustige Tanzlied, noch jetzt zuweilen gehört, erschien schon im bayrischen Dialekt, auf einem fliegenden Blatt (um 1820—30) gedruckt, 15 Strophen bunten und teils sehr schlüpfrigen Inhalts, davon nur die Anfangsstrophe hier stehen mag:
In Lauterbach han i mein Strumpf verloarn
Ohna Strumpf gang i nit hoam
Gang i halt wieder nach Lauterbach
Kaf mir en Strumpf zu mein oan.