Im Wunderhorn I, 88, angeblich mündlich. Eins der zartesten Liebeslieder, davon Goethe sagt: „Anschauung, Gefühl und Darstellung, überall das Richtige“ — In Wahrheit haben die Herausgeber des Wunderhorn ihren Text hergestellt aus folgendem Liedchen, das schon 1784 bei Elwert, Reste alten Gesanges, S. 55 steht:
Zu Coblenz auf der Brücken
Da liegt ein tiefer Schnee
Der Schnee der ist geschmolzen
Das Wasser fließt in See
Er fließt in Liebchens Garten
Da stehn zwei Bäumelein
Das eine trägt Muskaten
Das andre Nägelein
Muskaten die sind süße,
Braun Näglein riechen wohl
Die geb ich meinem Feinsliebchen
Dass es meiner gedenken soll
Das sind drei Wanderstrophen, davon die erste, wenig verändert, im Liebe „ Es dunkelt in dem Walde“ vorkommt und lautet: .Zu Straßburg (Frankfurt. Braunschweig) auf der Brücke“…
Elwert hat dies Liedchen vor die Ballade „Ich stund auf einem Berge“ gesetzt; daraus darf man schließen: daß man es nach gleicher Melodie wie die Ballade sang. — Die oben beigefügte, volkstülmliche Singweise hat Louise Reichardt um 1815 komponiert.
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