Zu Frankfurt da stehet ein Wirthshaus, ja Wirthshaus
Da zapfen sie Bier und Wein
Drin gehen die Junggesellen, Gesellen
Tagtäglich aus und ein
Der Vater ging über die Gassen , ja Gassen
Ging nach der Wehmutter hin
Könnt ihr meiner Tochter nicht helfen, nicht helfen
Daß sie als Jungfrau besteht
Eurer Tochter kann ich wohl helfen, ja helfen
Daß sie als Jungfrau besteht
Wir wollen das Kind umbringen, umbringen
Und legen der Magd ins Bett
Die Magd ging waschen und scheuern, ja scheuern
Kam Abends spät nach Haus
Sie mußte die Betten machen, ja machen
Was fand sie da im Stroh
Was hat sie im Stroh gefunden, gefunden
Ermordet ein kleines Kind
Die Magd tät sich erschrecken, erschrecken
Und rief die Tochter geschwind
Die Tochter kam voll Listen, voll Listen
Sie rief die Mutter dazu
Die Magd hat ein Kind geboren, geboren
Und hat es umgebracht
Hat sie ein Kind geboren, geboren
Und hat es umgebracht
So wolln wir sie lassen hängen, ja hängen
Zu Frankfurt vor dem Tor
Sie hatt nen Herzallerliebsten, nen Liebsten
Kam alle Samstags zu ihr
Wo ist meine Herzallerliebste, meine Liebste
Sie kommt nicht entgegen mir
Wir haben sie lassen hängen, ja hängen
Zu Frankfurt vor dem Tor
Sie hat ein Kind geboren, geboren
Und hat es umgebracht
Er gab dem Roß die Sporen, die Sporen
Und ritt zum Thor heran
Wie hängst du hier so hohe, so hohe
daß ich dich kaum sehen kann
Ich hange ja nicht hohe, nicht hohe
Ich stehe in Gottes Hand
Die Englein von dem Himmel, vom Himmel
Die bringen mir Speis und Trank
Er gab dem Roß die Sporen, ja Sporen
Und ritt nach der Obrigkeit
Ihr Herrn was habt ihr gerichtet , gerichtet
Der Unschuld tatet ihr Leid
Haben wir Unrecht gerichtet, gerichtet
Und Leides ihr getan
So wollen wir sie abschneiden, abschneiden
Und hängen die Andre daran
Der Vater wurde enthauptet, enthauptet
Die Tochter wurde geköpft
Die Amme wurde gerädert, gerädert
Zu Frankfurt in der Stadt
Text und Musik: Verfasser anonym –
in Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen , Band II , 1841
dort als : Gottesgericht – Frankfurter Sage – vom Niederrhein –