Zu Bayern ein Städtchen ein stilles Haus
Da musste der Vater zum Kriege hinaus
Der Abschied fällt schwer von ihm und den Seinen
Er verlässt ja Weib und zwei muntere Kleinen
Gar blutrot ging die Sonne auf
Und das bedeutet den Kriegeslauf
Er greift sein Gewehr mit Zittern und Zagen,
Er muss ja hinaus in das blutige Jagen
Bei Sedan, da liegt der Vater im Blut
Kein Mensch kommt, der ihn verbinden tut
Er schreit nach dem Weib, er schreit nach den Kindern
Doch rasch kommt der Tod, ihm die Schmerzen zu lindern
Und als der Krieger die Botschaft bracht´
Dass der Vater gefallen in blutiger Schlacht
Da schrieen die Kinder, die Mutter, so laut
„Ach Gott, warum hast uns den Vater geraubt?“
Und als der Krieg nun ein Ende nahm
Der Vater immer nicht wieder kam
Da weinten die Kinder: „Er muss doch bald kommen
Der Krieg hat ja längst schon ein Ende genommen“
Quelle. eingesandt von cand. math. et rer .nat. et phil Erich Schönfeld – 1. Ers. Bat. J.R. 32 , 2. Feldkomp. in Meiningen – – DVA A 107 908 , Soldatenlieder-Sammlung (1914-1918) –