Zu Amsterdam bin ich geboren
Meine Mutter war ein Mädchen ums Geld
Mein Vater hat ihr die Ehe geschworen
War aber weit gefehlt
In einer dunklen Gasse
Sah ich zum erstenmal das Sonnenlicht
Ich wollte es mit meinen Händen fassen
Und konnt‘ es aber nicht
Ein junger Mann kam eines Tages
Und küßte mich und rief mich seinen Schatz
Sie legten bald ihn in den Schragen
Ein anderer nahm seinen Platz
Wir sind im Frühling durch den Wald gegangen
Und sahen Hirsch und Reh
Die Bäume blühten und die Vögel sangen
Vierblättrig stand der Klee
Ein jeder hat mir Treu‘ in Ewigkeit geschworen
War aber weit gefehlt
Zu Amsterdam hab‘ ich mein‘ Ehr‘ verloren
Ich bin ein Mädchen um’s Geld
Text: Klabund, 1917
Musik: Béla Reinitz , 1926 ? – auch singbar auf „House of the rising sun“
in: Die Harfenjule (1927)