Zigeuner sieben von Reitern gebracht

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Zigeuner sieben von Reitern gebracht
Gerichtet verurteilt in einer Nacht
Sie klagen um ihre Unschuld laut
Ein Jud hätt ihnen den Kelch vertraut

Die Ratsherrn sprechen das Leben leicht ab
Sie brachen dem sechsten schon den Stab
Der siebent ihr König sprach da mit Ruh:
Ich hör wohl in Lüften den Vögeln zu!

Ihr sollt mir nicht sengen ein Härlein vom Kleid
Bald krähet der rote Hahn so weit
Da bricht die Flamme wohl über wohl aus
Aus allen vier Ecken der Stadt so kraus

Der rote Hahn auf die Spitze gesteckt
Er krähet, wie jener, der Petrum erweckt
Die Herren erwachen aus Sünden schlaf
Gedenken der Unschuld, der harten Straf

Die Herren sie sprechen zum Manne mit Flehn
Er möge besprechen das feurige Wehn
Er möge halten den feurigen Wind
Sein Leben sie wollten ihm schenken geschwind

Den Todesstab da entreist er gleich
Den Herren damit gibt Backenstreich
Er ruft: Was gießet ihr schuldlos Blut?
Wie wollet ihr löschen die höllische Glut?

Das Kindlein vom Stahle die Funken gern zieht
Der Fromme im Steine das Feuer wohl sieht
Was spielt ihr mit Dingen, die schneidig und spitz
Der rote Hahn wohl unter euch sitzt.

Jezt spricht er: Willkommen du feuriger Gast
Nichts greife weiter, als was du hast
Das sag ich dir Feuer zu deiner Buß
Im Namen Christi, des Blut hier auch floß

Ich sage dir Feuer bei Gottes Kraft
Die alles tut und alles schafft
Du wollest also stille stehn
Wie Christus wollt im Jordan stehn

Ich sag dir Feuer, behalt dein Flamm
Wie einst Maria die heilge Dam
Hielt Jungfrauschaft so keusch so rein
So stelle Flamm deine Reinigung ein.

Da flog der rote Hahn hinweg
Da nahm der Wind den andern Weg
Das Feuer sank in sich zusamm
Der Wundermann ging fort durch die Flamm

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Des Knaben Wunderhorn (Das Feuerbesprechen)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1808 : Zeitraum:
Schlagwort:


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