Zeuch nicht den dunkeln Wald hinab!

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„Zeuch nicht den dunkeln Wald hinab!
Es gilt dein Leben, du junger Knab!“ –
„Mein Gott im Himmel, der ist mein Licht
der lässt mich im dunkeln Walde nicht.“

Da zeucht er hinunter der junge Knab
es braust ihm zu Füssen der Strom hinab,
es saust ihm zu Haupte der schwarze Wald
und die Sonne versinkt in Wolken bald.

Und er kommt ans finstre Räuberhaus
eine holde Jungfrau schaut heraus:
„O wehe! du bist so ein junger Knab
was kommst du ins Tal des Todes herab?“

Aus dem Tor die mörderische Rotte bricht
die Jungfrau decket ihr Angesicht;
sie stossen ihn nieder, sie rauben sein Gut
sie lassen ihn liegen in seinem Blut.

„O weh! wie dunkel! keine Sonne, kein Stern!
Wen ruf ich an? Ist mein Gott so fern?
Ha, Jungfrau dort im himmlischen Schein
nimm auf meine Seel in die Hände dein!“

Text: Ludwig Uhland – (1806)
Musik: Georg Gerland – (gegen 1850)
in Alpenrose (1924)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1850 : Zeitraum:
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