Wollt ihr hören nun (Brünhilde und Sigurd)

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Wollt ihr hören nun mein Lied
Viel kann ich sagen
von der großen Kön´ge Zeit
von Altväter Tagen.

Grani trug Gold von der Heide,
Hei, wie fuhr das Schwert aus der Scheide!
Sigurd schlug den Drachen gut,
Grani trug Gold von der Heide

Hör das, Brynhild, Tochter mein
du bringst mich in Schande
Keinen Freier wählst du dir
der Herren aller Lande
Grani trug Gold von der Heide…

Schweiget, schweiget, Vater mein
Wahrheit hier zu hören:
Einen Helden fern im Ost
hab ich mir lang erkoren
Grani trug Gold von der Heide…

Keiner mehr an Gold gewann
keiner mehr an Ehren:
Sigurd, der den Drachen schlug
nur ihm will ich gehören
Grani trug Gold von der Heide…

Hör das, Brynhild, Tochter mein
höre meine Frage
Wie bezwingst du Sigurd dir
den keiner noch bezwungen?
Grani trug Gold von der Heide…

Setz mir einen goldnen Stuhl
auf ödem Berge
laß mit Runen ihn beschlagen
durch zauberkund´ge Zwerge
Grani trug Gold von der Heide…

Brynhild sitzt auf goldnem Stuhl
auf öder Höhe
um den Berg herum im Kreis
brennt hell die Waberlohe
Grani trug Gold von der Heide…

Keiner ritt auf Brynhilds Berg
Sigurd nur, der Frohe,
sprengt auf Grani, seinem Roß
durch Rauch und Waberlohe
Grani trug Gold von der Heide…

Brynhild sitzt auf goldnem Stuhl
eisenumkleidet.
Sigurd hebt das scharfe Schwert
die Brünne er zerschneidet
Grani trug Gold von der Heide…

Text und Musik: anonym , auf der Faröer-Inseln 1818 noch zum Tanze gesungen, das „Brynhilds Lied“ (Brynhildur táttur) hat insgesamt 238 Strophen, eines der drei großen faröischen Sigurdslieder (neben „Regin Schmied“ und  „Høgnes Lied“).
Nach Mythen aus dem 9. Jhd vermutlich im 14.Jahrhundert gedichtet,    wurde es 1851 von Hammershaimb in der neufäröischen Schriftsprache niedergeschrieben. Neufassung des Tanzliedes bei H. J. Thuren : „Dichtung und Gesang auf den Faroern“ (1907) – Melodie nicht nachweisbar

in: Das aufrecht Fähnlein (1923) — Die weiße Trommel (1934) —

Liederthema:
Liederzeit: vor 1500 : Zeitraum:
Orte:

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