Wohlan mein Volk nun kommt dein Tag
sie fordern dein Gericht
so sei es wie ein Wetterschlag
der deine Ketten bricht
Zu lange übtest du Geduld
zu hoch schon häufte sich die Schuld
heran Ihr Arbeitsmänner
zum Tage des Gerichts
Sie höhnten über deine Not
und türmten Last auf Last
sie schmälerten dein Stücklein Brot
und haben selbst gepraßt
Zu lange trugst das Joch du schon
zu lange schon den Spott und Hohn
Heran Ihr Arbeitsmänner
zum Tage des Gerichts
Sie lachten deines guten Rechts
und tratens in den Staub
sie spotteten des armen Knechts
der blind und stumm und taub
Zu lange schon hast du geharrt
zu lange hat man dich genarrt
Heran Ihr Arbeitsmänner
zum Tage des Gerichts
Auf deinen Namen häuften Schand´
in fernen Zonen sie
Der Dichter und der Denker Land
mit Schmach beluden sie
Zu lange währte schon das Spiel
der Schande und der Schmach zuviel
Heran Ihr Arbeitsmänner
zum Tage des Gerichts
Mein Volk! Ein Tag ist dir gewährt
für deine Ehre sprich
und zeige dich der Freiheit wert
und deine Fesseln brich
Zu lange währte die Geduld
ein Tag soll tilgen Schmach und Schuld
Heran Ihr Arbeitsmänner
zum Tage des Gerichts
Text: Verfasser unbekannt –
Musik: auf die Melodie von Wer schafft das Gold zu Tage (das ist Zu Mantua in Banden)
in: Arbeiter-Liederbuch (ca. 1910) —