Wohl heute noch und morgen
bleib ich, mein Schatz, bei dir
wann aber kommt der dritte Tag
so muß ich fort von hier
Wann kommst du aber wieder
Herzallerliebster mein?
Wanns schneiet rote Rosen
und regnet kühlen Wein
Es schneiet keine Rosen
und regnet auch kein Wein
so kommst du auch nicht wieder
Herzallerliebster mein
Wann ich auch wiedrum käme
was würd es helfen dich?
ich habe dich geliebet
aber heiraten thu ich dich nicht
In meines Vaters Gärtelein
legt ich mich nieder und schlief
da träumet mir ein Träumelein
wies schneiet über mich
Und als ich nun erwachte
da war es lauter Nichts
es warn die roten Röselein
die blühten über mich
Ein Haus will ich mir bauen
ein Stock von grünem Klee
mit Buchsbaum ausstaffieret
und gelber Lilie
Und als das Haus gebauet war
beschert mir Gott was nein
ein Bürschchen das von achtzehn Jahr
das soll mein eigen sein!
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Mehrfach mündlich, aus dem Odenwald (Neunkircher-Höhe) und der Gegend von Mosbach in der Pfalz.
Deutscher Liederhort (1856, Nr. 154 „Träumelein“)