Wohl ein einsam Röslein stand
welk und matt am Wege
von des Sommers Glut verbrannt
armes Röslein unbekannt
ohne Lieb und Pflege
Armes armes Röslein ach
welk und matt am Wege
Kam ein Mägdlein her und sah
Röslein an dem Wege
Röslein stehst so einsam da
sei getrost ich komme ja
daß ich deiner pflege
Armes armes Röslein ach
welk und matt am Wege
Mägdlein sprang im schnellen Lauf
zu der Quell am Wege
träuft des Quellchens Tau darauf
Röslein tat das Knöpfchen auf
dankend holder Pflege
Rösein schönes Röslein blüht
duftend nun am Wege
Text: Friedrich Adolf Krummacher (1768-1845)
Musik: Sah ein Knab ein Röslein stehn
in Der Mägdlein Lustgarten (1822) — Lieder für höhere Mädchenschulen (1919)