Wo prangender Hochwald die Höhen umkränzt
wo lachende Täler sich dehnen
wo dürftige Dörfchen, von Anmut umglänzt
an blühende Bergwand sich lehnen
wo Burgen mich grüßen vom seligen Rand
wo perlende Quellen zu schauen
dort ist es, dort ist es, mein Thüringer Land
der liebste der lieblichen Gauen
Dort weiß ich mir manchen entzückenden Fleck
im Busch und auf moosiger Lichtung
da haust noch Frau Sage im Blätterversteck
da träumt noch im Grünen Frau Dichtung
Von Rittern erzählen sie gern allerhand
von herrlichen, heiligen Frauen
O großes, o schönes, o Thüringer Land
du liebster der lieblichen Gauen
Hier hauset ein Völkchen bescheidener Art
doch treu auch und ehrlich und bieder
das hat sich ein goldenes Herz noch bewahrt
und drinnen die fröhlichsten Lieder
Was schönes die Welt auch durchwandernd ich fand
nicht lockt´ mich´s mein Nest dort zu bauen
Du bliebst meine Sehnsucht mein Thüringerland
du liebster der lieblichen Gauen
Text: Arthur Rehbein (1902)
Musik: Karl Zuschneid (1902 (und Conrad Ramrath (1904)
in: — Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) —