Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen

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Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen

Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen
fehlt nie das blanke Schwert beim Becherklang
wir stehn vereint und halten treu zusammen
und rufen laut im feurigen Gesang

Ob Fels und Eiche splittern
wir werden nicht erzittern!
Den Jüngling reißt es fort mit Sturmeswehn
fürs Vaterland in Kampf und Tod zu gehn

Weiß wie die Unschuld sei der Burschen Zeichen
grün wie die Hoffnung die im Herzen blüht
Und dass wir nie, im Tode selbst nicht weichen
sei schwarz das Band, das unsre Brust umzieht

Ob Fels und Eiche splittern
wir werden nicht erzittern!
Den Jüngling reisst es fort mit Sturmeswehn
fürs schwarz-rot-gold in Kampf und Tod zu gehn

Wir wissen noch den treuen Stahl zu schwingen
die Stirn ist frei, und stark der Arm im Streit!
Wir dauern aus und wollen mutig ringen
wenn es der Ruf des Vaterlands gebeut

Ob Fels und Eiche splittern
wir werden nicht erzittern!
Den Jüngling reisst es fort mit Sturmeswehn
fürs Vaterland in Kampf und Tod zu gehn

So schwört es laut bei unserm blanken Schwerte:
dem Bunde treu im Leben wie im Tod!
Auf, Brüder, vor! und schirmt die Vatererde
und ruft hinaus in blut’ges Morgenrot

Ob Fels und Eiche splittern
wir werden nicht erzittern!
Den Jüngling reisst es fort mit Sturmeswehn
fürs Vaterland in Kampf und Tod zu gehn

Und du, mein Liebchen, die in süssen Stunden
den Freund beseelt mit manchem Blick und Wort,
dir schlägt das Herz wohl über Grab und Wunden
denn ewig lebt die treue Liebe fort!

Ob Fels und Eiche splittern
wir werden nicht erzittern!
Den Jüngling reisst es fort mit Sturmeswehn
fürs Vaterland in Kampf und Tod zu gehn

Trennt das Geschick des grossen Bruders Glieder
so reichet euch die treue Bruderhand!
Noch einmal schwört’s, ihr meine deutschen Brüder:
Dem Bunde treu! und treu dem Vaterland!

Ob Fels und Eiche splittern
wir werden nicht erzittern!
Den Jüngling reisst es fort mit Sturmeswehn
fürs Vaterland in Kampf und Tod zu gehn

Text: Carl Hinkel (1815)
Musik: nach der französischen Melodie „Brûlant d’amour on parte pour la guèrre“

Die dritte Strophe fehlt oft in Kommersbüchern.
Die zweite Strophe hieß später:

Rot wie die Liebe sei der Brüder Zeichen
rein wie das Gold der Geist, der uns durchglüht
Und dass wir nie, im Tode selbst nicht weichen
sei schwarz das Band, das unsre Brust umzieht


CDs und Bücher mit Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen:

Anmerkungen zu "Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen"

Der Text gedichtet im Juli 1815 von Carl Hinkel, Bursch in Leipzig. (Andere Schreibweise: Wo Kraft und Mut in deutscher Seele flammen) Gesungen wurde das Lied zuerst von Leipziger Studenten bei Gelegenheit eines Zugs nach Dresden zur Begrüßung des aus der Gefangenschaft zurückkehrenden Sachsenkönigs. (s. Lieder zur 50jährigen Jubiläumsfeier des Corps Saxonia in Leipzig, 1862, S 31) Gedruckt zuerst im Leipziger Kommersbuch 1815 S 152. Dann in „Erste Saitenklänge von Carl Hinkel, Leipzig 1816 Š 11.

Ursprünglich ein sächsisches Studentenlied. Nach kurzer Zeit wurde der Text geändert und ein Burschaftslied daraus, wie es hier steht und noch jetzt mündlich und gedruckt fortlebt. Textanfang im Original hieß: „Wo Kraft und Mut …“

Die Melodie zu Hinkel’s Texte fand M. Friedländer zuerst in „Auswahl von Kommers- und Gesellschaftslieder“, Halle 1816. Die Melodie der französischen Romanze vom Troubadour „Brûlant d’amour et partant pour la guerre“ Als Komponist ist Souvent genannt. Die getreue Übersetzung des franz Liedes (s. unter auswärtige Weisen) Die 4 letzten Takte der Melodie zu den Worten „Ob Feld und Eiche….“ findet man oft ganz entstellt. (Böhme, in Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895)

Vergleiche auch den Wikipedia-Artikel zu diesem Lied.

Die Melodie einstimmig (Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895):

Zweite Melodie zu Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen
Die Melodie einstimmig (Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895)

Abweichungen im Text

Rot wie die Freude sei der Brüder Zeichen …

"Wo Mut und Kraft in deutscher Seele flammen" in diesen Liederbüchern

Commers-Buch für den deutschen Studenten (1855) — Volker (1925)