Wo möcht ich sein?
Wo der perlende Wein im Becher glüht
wo Männer preisen des Sängers Lied:
Am Rhein, am tobenden, schäumenden Rhein:
da möcht ich sein!
Wo möcht ich sein?
Wo die Braven gedeihn, wo das eilende Schiff
vorüber steuert am Felsenriff,
wo die Braven, die Kühnen mit Lust gedeihn:
da möcht´ ich sein!
Wo möcht ich sein?
Wo sich die Sklaven befrei´n
wo die Kugel saust
wo der Freiheitsaar durch die Lüfte braust
wo sich Sklaven mit göttlicher Kraft befrei´n
da möcht ich sein
Wo möcht ich sein?
Wo zwei Freunde sich weihn auf Lebenszeit
einander zu lieben in Lust und Leid;
wo zwei wackre Männer in Freundschaft sich weihn:
da möcht‘ ich sein!
Wo möcht ich sein?
Wo das Liebchen mein hold, Brust an Brust
ins Auge mir schaut mit unendlicher Lust,
wo mich hold umfasst die Geliebte mein:
da möcht ich sein!
Text: Oskar Ludwig Bernhard Wolff (1799-1851)
Musik: K. Fr. Zöllner –
u.a. in Feuerwerker-Liederbuch (1883) – Der freie Turner – Sport-Liederbuch (1921) —