Wo lind des Waldes Lüfte wehn
In hundertjähr´gen Bäumen
Da muß auch eine Schenke stehn
zum Zechen und zum Träumen.
Denn nirgends schmeckt ein Trunk so fein
und sollt´s auch nicht der Beste sein
als wo die Bäume rauschen
im tiefen grünen Wald.
Und dort, wo eine Schenke steht
im Walde still verbogen,
Da muß auch eine junge Maid
den Durstigen versorge
Da müssen auch zwei Äuglein schön
dem Wandrer froh entgegensehn
dort wo die Bäume rauschen
im tiefen grünen Wald
Ermattet von der Pirsch und Hatz
und von dem Jagen müde
macht gern der Waidmann kurze Rast
denn hier herrscht holder Friede.
Das ist des echten Waidmanns Art
zu lieben jedes Blümlein zart
So weit die Bäume rauschen
Im tiefen grünen Wald.
O schöne Maid, aus deiner Hand
wie wird der Wein mich laben!
Nun steck die Pfeife noch in Brand
dann wirst du Ruhe haben.
Setz dich ein Weilchen her zu mir,
Und dann, mein Kind, erzähl ich dir
was dort die Bäume rauschen
im tiefen grünen Wald.
Text: Hugo Kegel (1852-1895)
Musik: Rudolf Simon –
in: Deutsches Jägerliederbuch (1951)