Wo ist Jesus mein Verlangen

Sehnsucht nach dem Erlöser

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Wo ist Jesus mein Verlangen

Wo ist Jesus mein Verlangen
mein geliebter Herr und Freund
Ach wo ist er hingegangen
wo möcht er zu finden sein?

Meine Seel ist sehr betrübet
Mit viel Sünd und Ungemach
Wo ist Jesus den sie liebet
Den sie suchet Nacht und Tag

Ach ich ruf vor Angst und Schmerzen
Wo ist denn mein Jesus hin
Keine Ruh hab ich im Herzen
So lang bis ich bei ihm bin

Ach wer gibt mir Taubenflügel
Daß ich kann zu aller Frist
Fliegend über Berg und Hügel
Suchen wo mein Jesus ist

Er vertreibet Angst und Schmerzen
Er vertreibet Sünd und Tod
Wenn sie quälen in dem Herzen
Er hilft mir aus aller Not

Darum will ich nicht ablassen
Will ihn suchen hin und her
In den Feldern in den Straßen
Will ihn suchen mehr und mehr

Liebster Jesu laß dich finden
Meine Seele schreit nach dir
Tu mir mit den Augen winken
Ich will gerne sein bei dir

Ach laß mich die Gnad erlangen
Allerliebster Jesu mein
Und nimm meine Seel gefangen
Ich will gerne bei dir sein

Ach ich sterb vor tausend Freuden
Ich find Jesum meinen Schatz
Alle Wollust will ich meiden
Bei ihm will ich finden Platz

Nimmermehr soll mich betrüben
Was mich vor betrübet hat
Ich will nichts als Jesum lieben
Den mein Seel gefunden hat

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Neue Sammlung deutscher Volkslieder (1841, I, Nr. 18)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1680 : Zeitraum:
Orte:

CDs und Bücher mit Wo ist Jesus mein Verlangen:

Anmerkungen zu "Wo ist Jesus mein Verlangen"

Unter Vorstehender Lesart findet sich dieses geistliche Volkslied abgebruckt in der von W. Harnisch und D. Krüger herausgegebenen pädagogischen Zeitschrift „Der Erziehungs- und Schulrat (Breslau 1815 20. 8.) die Melodie steht im 17. und der vollständige Text im 19. Hefte S 144 – 145. Das Gedicht ist alt und scheint in der 2. Hälfte des 17 Jahrhunderts entstanden zu sein. Wie Dr W. Harnisch bemerkt, so soll es der Einsender in einem alten titelosen wahrscheinlich Hirschbergischen Gesangbuche vorgefunden haben. Vergleiche übrigens auch Johann Balthasar Königs Harmonischen Liederschatz vom Jahre 1738. (In gr Quer 4) Im Melodienregister wird dieses Lied unter das Metrum von „O du Liebe meiner Liebe“ gestellt (Erk)