Wo i geh´ und steh
tut ma´s Herz so weh
um mei Steiermark, ja, glaubt´s ma´s gwiss
Wo das Büchserl knallt
und der Gamsbock fallt
wo mei liaba Herzog Johann is
Wer die Gegend kennt
wo ma’s Eisen brennt
wo die Garns daher rauscht unt‘ im Tal
Und vor lauter Lust
schlägt von da die Brust wie so lusti alles überall.
Ja, es ist a Freud‘
meine liebe Leut‘
wenn da Bua schö juchzet weit und breit
Wenn da Hirsch aufspringt
und wenn die Senn’rin singt,
daß es schallen tut schön in da Weit‘
Ja, i sich mi scho‘
ganz verzückt und froh
mit mein’n Herzog auf der Alma gehn
Mit an frischem Mut
in mei’m Steirahut
offen stolz am Kogel obmat stehn
Auf da Felsenwand
in am Steirag’wand
wenn i da mei lieba Herzog sich
Wenn sei Büchserl knallt
und da Gamsbock fallt
war’s a Wunda, wenn i’s Heimweh krieg‘?
Text und Musik: Verfasser unbekannt, Sterisches Volkslied
Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)
Das Lied war in den Jahren 1840-50 sehr beliebt und in ganz Deutschland gern gehört. Der wiederholt angeführte Herzog war der (von der Frankfurter Paulskirchenversammlung) 1848 zum deutschen Reichsverweser erwählte Erzherzog Johann. Erzherzog Johann (1782-1859), bekannt für seine Jagdleidenschaft, heiratete 1827 zum Schrecken seiner Verwandschaft die Bad Ausseer Posthaltertochter Anna Plochl.