Wo findet die Seele die Heimat der Ruh?
Wer deckt sie mit schützenden Fittigen (Fittichen) zu?
Ach, bietet die Welt keine Freistatt mir an
wo Sünde nicht kommen, nicht anfechten kann?
Nein, nein, nein, nein, hier ist sie nicht
Die Heimat der Seele ist droben im Licht
Verlasse die Erde, die Heimat zu sehn
Die Heimat der Seele, so herrlich, so schön
Jerusalem droben, von Golde gebaut
ist dieses die Heimat der Seele, der Braut?
Ja, ja, ja, ja dieses allein
kann Ruhplatz und Heimat der Seele nur sein
Wie selig die Ruhe bei Jesu im Licht
Tod, Sünde und Schmerzen, die kennt man dort nicht
Das Rauschen der Harfen, der liebliche Klang
bewillkommt die Seele mit süßem Gesang.
Ruh, Ruh, Ruh, Ruh, himmlische Ruh
im Schoße des Mittlers, ich eile dir zu!
Bei aller Verwirrung und Klage allhier
ist mir, o mein Heiland, so wohl stehts bei dir!
Im Kreise der Deinen sprichst „Friede!“ du aus
Da bin ich mit deiner Gemeinschaft zu Haus!
Heim, heim, heim, heim, ach ja nur heim!
O komme, mein Heiland, und hole mich heim!
Text: Friedrich Ludwig Jörgens (1827), nach dem englischen Lied „Mid pleasures and palaces“ von John Howard Payne (1823)
Musik: a) Die Melodie ist vor allem zu Beginn identisch mit „Wie reizend wie wonnig ist alles im Mai“ (1794), auf das auch Ihr Kinderlein kommet gesungen wurde, ab dem Mittelteil unterscheiden sich beide Melodie. b) nach der ersten Melodie des englischen Liedes „Mid pleasures and palaces“ c) Variante von a) in Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)
Im ersten Weltkrieg wurde mit einem anderen Text ein Teil dieser Melodie an „Ich hatt einen Kameraden“ angehängt – siehe dazu die Dokumentation zu „Ich hatt einen Kameraden„