Wo die Ritter einst turnierten
auf dem Schlosse kampfbewehrt
wo die Edelfrauen zierten
mit dem Kranz das Siegesschwert
feiern unter Trümmern wir
heut ein glänzend Festturnier
Wo die Minnesänger sangen
in der Zither Liebeston
wo der Ritter Humpen klangen
hochgefüllt als Kampfeslohn
Schallet heut beim Becherklang
froher Brüder Rundgesang
Hier in dieser Himmelsnähe
schlägt das Herz mir doppeltwarm
schönes Heimatland, ich sehe
wonnig dich in Freundes Arm
Dir geliebtes Vaterland
weih ich freudig Herz und Hand
Weithin unsere Blicke sehen
nieder auf das Erdenrund
Schwört! Wohin man uns mag wehen
uns vereint der Freundschaft Bund
Keine Macht sei je imstand
zu zerreissen unser Band
Ritter von der Tafelrunde
mit der Freundschaft heilgem Gral
hebt in dieser Weihestunde
feierlich den Festpokal
Hoch zum Himmel tön das Wort
Freundschaft ist des Lebens Hort
Text: Gustav Häcker , 1846
Musik: auf die Melodie von Wo zur frohen Feierstunde –
in Albvereins-Liederbuch (ca. 1900)