Wo deutsch man fühlt, deutsch bis zum Tod
Da ehrt man schwarz weiß rot
Drum grüß ich an der Nordsee Strand
Dich, deutsches Borkumland
Grüß an der Ostsee – Gott behüt’s
dich, schönes Zinnowitz
Kein Strand kommt deinem Strande gleich
An deutschem Wald so reich
Und wer da naht vom Stamm Manasse
Ist nicht begehrt
Dem sei’s verwehrt
Wir mögen keine fremde Rasse
Fern bleibt der Itz
Von Zinnowitz
Das Meer so blau am weißen Strand
Es funkelt hell der Sand
Die Düne dehnt sich meilenweit
Fern Rügens Felsenkreid
Wie grünt der Wald an Ufers Rand
Gott schütze Leut und Land
Kein Strand kommt diesem Strand gleich
An deutschem Wald so reich
Und wer da …
In Zinnowitz herrscht deutscher Geist
Und nicht, was undeutsch heißt
In Zinnowitz deutscher Sinn
Drum ziehet freudig hin
Ihr alle, die Ihr stammverwandt
Nach unserem Inselland
Kein Strand kommt unserem Strande gleich
An deutschem Wald so reich
Und wer da …
Text: H. Gr.
Musik: auf die Melodie von Kaisermarsch Hipp Hipp Hurrah
„Die Postkarte wurde in den Andenkenläden in Zinnowitz zusammen mit den sonst üblichen Ansichtskarten verkauft. Antisemitisch eingestellte Gäste konnten sie als Feriengruß an Gleichgesinnte versenden oder sie zum Mitsingen verwenden, wenn die Kurkapelle von Zinnowitz das Lied als Abschluss jedes Konzertes intonierte. Der Verfasser des Liedes ist unbekannt, die Initialen „H. Gr.“ auf der Postkarte sind nicht eindeutig aufzulösen.“ (Schlüsseldokumente.net)
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :Durch den Kaisermarsch des Bremer Redakteurs Georg Kunoth von 1892 wurde der Ruf „Hipp Hipp Hurrah“ populär, vor allem in frühen Fußball-Liedern findet er sich als Schlachtruf, so z.B. in der Hymne von Borussia Dortmund. Vermutlich war das „Hipp Hipp Hurrah“ (oder Hepp Hepp Hurrah“?) auch vorher schon weit verbreitet. Es erinnert an das „Hep Hep“ der Judenpogrome von ... weiter lesen...
Liederthema: NS-Propaganda
Liederzeit vor 1930 - Zeitraum: 1919-1933: Weimarer Republik
Stichwort: Orte: Usedom
Geschichte dieses Liedes: Kaisermarsch Hipp Hipp Hurra
- Zielgruppen-Bewertung:Infoprogramm
Anmerkungen:
„Nicht erst in der NS-Zeit, sondern bereits im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts deklarierte sich eine wachsende Zahl von Erholungsorten, sowie einzelne Hotels und Pensionen öffentlich als „judenfrei“, um antisemitisch gesinnte Gäste anzusprechen. Dieser „Bäder-Antisemitismus“, der spätestens seit der Jahrhundertwende von den Zeitgenossen so genannt wurde, entwickelte sich keineswegs allein oder bevorzugt im Deutschen Reich, sondern war ein internationales Phänomen, das in vielen europäischen Ländern, aber auch in den USA anzutreffen war, wo es als „Resort Antisemitism“ bezeichnet wurde.“ (Frank Bajohr: Das Zinnowitzlied)