Wir wollen nicht verdrießlich sein
Ist auch nicht alles so bestellt
Wie’s uns gefällt
Wir wachsen ja, um zu befrein
Dereinst mit Herz und Kopf und Hand
Das Volk, die Menschen und das Land
Die ganze liebe Welt
Wir wachsen in die Welt hinein
Wir sind ja froh und sind so jung
Nur noch ein Sprung
Dann sind auch wir nicht mehr zu klein
Und fehlt uns heute noch die Kraft
Wir haben schon, was sie erschafft
Mut und Begeisterung
Wir lachen in den Sonnenschein,
Gehn ohne Hut mit leichtem Schuh
Der Freude zu
Wir wandern über Dorn und Stein
Ach, in der Stadt ists kalt und arm
Du machst die Erde reich und warm
Du helle Sonne, du
Kühn treten wir ins Leben ein
Wolln offnen Auges um uns schaun
Von keinem Zaun
Soll unser Blick gefesselt sein
Mit uns wächst Freude, Glück und Recht
Wir sind erwählt, ein froh Geschlecht
Die neue Welt zu baun
Text: Erich Mühsam (November 1924)
Marschlied der Zwölfjährigen – Gewidmet den Schülern der tapferen Jugendbildnerinnen Elsbeth Rupertus und Gertrud Metzner
Musik: ??
Anmerkung: Erich Mühsam – Der letzte dichterische Ertrag der Festungszeit in Niederschönenfeld vom November 1924. Komposition erwünscht.