Wir sind vereint zu einem schönen Bunde
Zu einem Ziele streben wir empor;
Drum, Brüder, singt zu dieser heil´gen Stunde
Ein Lied der Freundschaft in gewalt´gem Chor,
Ein Lied dem deutschen Lande,
Ein Lied dem heil´gen Bande,
Das alle uns schwarz-goldig-rot umschlingt,
Daß es durch alle deutschen Herzen dringt.
Du laut’res Gold, laß wonniglich dich grüßen
Du Freiheitsmorgen, der den Völkern winkt;
Und freudig soll mein Herzblut für dich fließen
Wenn Tyrannei die alte Geißel schwingt!
Nicht Stand, noch Rang, noch Orden
Soll uns die Gleichheit morden;
Ob jener arm, ob der an Golde reich
Ein edles Ringen macht uns alle gleich!
Das Rot, das ist die blut’ge Saat der Brüder
Die uns der Freiheit glänzend Gold errang
Die mit gigant’scher Faust die stolze Hyder
Den Egoismus des Jahrhunderts zwang.
An uns ist’s zu behüten
Die Blumen, die erblühten
Aus uns’rer Brüder blut’ger Grabesnacht
Daß niemand rufe: Ihr habt schlecht gewacht!
Du nächtig Schwarz, du bist die bittre Träne
Die Qual und Not der Armut ausgepreßt;
Der Hunger naht, er zeigt dem Volk die Zähne
O Brüder, haltet nur dies eine fest:
Denkt bei dem Klang der Lieder
Der Leiden ärm’rer Brüder!
Die Erde ward dem Menschen ganz allein,
Drum soll auch jeder sich der Erde freu’n!
Drum Schwarz-Rot-Gold, der Farben heilig Prangen,
Es leuchte Euch bei jeder Tat voran. —
Die heil’gen Güter, die wir kühn errangen,
Seht stets als Gut der ganzen Menschheit an. –
Auf, laßt die Gläser klingen,
Ein Hoch der Menschheit bringen:
Hoch lebe, Bruder, gleich ob Jud‘ ob Christ
Ein Hoch, weil Du ein Teil der Menschheit bist.
Text: Verfasser unbekannt – 18. März 1849
Musik: „Ich bin ein Preuße„