Wir sind jung die Welt ist offen
O du schöne weite Welt
Unser Sehnen unser Hoffen
Zieht hinaus durch Wald und Feld
Bruder, laß den Kopf nicht hängen
Kannst ja nicht die Sterne sehn
Aufwärts blicken, vorwärts drängen
Wir sind jung, und das ist schön
Liegt dort hinter jenem Walde
nicht ein fernes, fremdes Land
Blüht auf grüner Bergeshalde
nicht das Blümlein Unbekannt
Laßt uns schweifen ins Gelände
über Täler, über Höhn
wo sich auch der Weg hinwende
wir sind jung, und das ist schön
Auf denn, auf, die Sonne zeige
uns den Weg durch Wald und Hain
geht darob der Tag zur Neige
leuchtet uns der Sterne Schein
Bruder, schnell, den Rucksack über
heute soll’s ins Weite gehn
Regen, Wind, wir lachen drüber
wir sind jung, und das ist schön
Text: Jürgen Brand (Das ist das Pseudonym von Emil Sonnemann, Bremen, 1914)
Musik: a) Heinrich Schoof (1914 bzw. aufgezeichnet von Dieter Corbach ?) — b) Michael Englert vor 1919 ? c) Hermann Böse
– Mehrere Vertonungen, die bekannteste dürfte die von Michael Englert sein. Auch als „Kinderfreundelied“ bekannt, Bezug zum Wandervogel