Wir sind die erste Reihe

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Wir sind die erste Reihe - Noten

Wir sind die erste Reihe.
Wir gehen drauf und dran.
Wir sind die junge Garde.
Wir greifen an.

Im Arbeitsschweiß die Stirne.
Der Magen hungerleer.
Die Hand voll Ruß und Schwielen.
Spannt das Gewehr.

So steht die junge Garde.
Zum Klassenkampf bereit.
Erst wenn die Bürger bluten.
Sind wir befreit.

Kein Wort mehr vom Verhandeln.
Das doch nichts frommen kann.
Mit Luxemburg und Liebknecht.
Wir greifen an.

Es lebe Sowjetrußland.
Hört, wir marschieren schon.
Wir stürmen in dem Zeichen:
Revolution.

Sprung auf die Barrikaden.
Heraus zum Bürgerkrieg.
Pflanzt auf die Sowjetfahnen.
Zum roten Sieg.

Text: Oskar Kanehl. Der Text ist vor dem Hintergrund des weissen Terrors während der Novemberrevolution zu lesen, vor den Erfahrungen von Februar bis Mai 1919 mit tausenden Toten in Berlin und München und anderen Städten, vor den Massenmorden im April 1920 im Ruhrgebiet.
Musik: nach dem Wanderlied: „Ich ziehe meine Straße mit lerchenfrohem Klang

Das Lied ist wie so manches Arbeiterlied von der SA geklaut worden und wurde mit verändertem Text zum Hitlerlied gemacht: Wir sind die Sturmkolonnen. Aber auch in der DDR wurde der Originaltext von Kanehl nur geglättet gesungen, siehe unten. Bleibt die Frage, wer den Text rhytmisch geglättet hat: bereits der Rote Frontkämpferbund oder die SA?  Die Noten unten mit der DDR-Version des Textes nach: Das Lied im Kampf geboren, Heft 8 „Lieder des Roten Frontkämpferbundes“. 1961

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1921 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:


CDs und Bücher mit Wir sind die erste Reihe:

Anmerkungen zu "Wir sind die erste Reihe"

Inge Lammel schreibt dazu: „Dieses Lied war eines der populärsten Kampflieder des kommunistischen Jugendverbandes und der Roten Jungfront. Innerhalb der RJF wurde auch: „Wir sind die Rote Jugend“ gesungen.

In der instrumentalen Einrichtung für die Blas- und Schalmeienkapellen wurde eine Überleitung zu den einzelnen Strophen gebräuchlich, der von den Arbeitern verschiedene Textzeilen unterlegt wurden. So z.B. „Wir fürchten Karabiner, Gummiknüppel, Tschako nicht, wir gehen drauf und dran, Rot Front!“ oder „Wir fürchten Zörgiebel seine Garde nicht, wir gehen drauf und dran!“

Offensichtlich ist der Text von Oskar Kanehl aber auch rhythmisch geglättet worden: In der letzten Zeile einer jeden Strophe wurden jeweils zwei Silben hinzugefügt, womit der Text besser „marschiert“ werden konnte. Er verliert dadurch seinen auffordernden, nach vorne drängenden, konkreten Charakter. Aus „Wir greifen an“ wird „Wir greifen, greifen an“ u. s. w. …

Wir sind die erste Reihe
wir gehen drauf und dran
Wir sind die junge Garde
wir greifen, greifen an

Im Arbeitsschweiß die Stirne
der Magen hungerleer, ja leer
die Hand voll Ruß und Schwielen
umspannet das Gewehr.

So steht die junge Garde
zum Klassenkampf bereit
Erst wenn die Bürger bluten
dann sind wir erst befreit.

Kein Wort mehr vom Verhandeln
das doch nicht frommen kann, ja kann
Mit Luxemburg und Liebknecht
wir greifen, greifen an!

Es lebe Sowjetrussland!
Hört, wir marschieren schon
Wir stürmen in dem Zeichen
der Völkerrevolution

Sprung auf die Barrikaden
heraus zum Bürgerkrieg, ja Krieg
Pflanzt auf die Sowjetfahnen
zum blutig-roten Sieg!