Wir ritten scharf und schwangen frisch den Stahl

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Wir ritten scharf und schwangen frisch
den Stahl, des Reiches Rächer
nun reit ich auf dem Wirtshaustisch
und schwing den blanken Becher.
Das Gold, das uns der Stahl gewinnt
im goldnen Wein das Gold zerrinnt:
Stosst an! Der Wein soll leben!

Frau Sonne, dir ein Glas zur Ehr‘!
Wie lachst du heut so heiter!
Oft hast auf Welschlands Flur du schwer
geplagt die durst’gen Streiter.
Doch hat daheim uns deine Glut
gereift das edle Traubenblut:
Stosst an! Ein Hoch der Sonne!

Was schaut ihr scheu nur so  von fern
und kichert hinterm Zaune?
Und habt den Landsknecht doch so gern
ihr Mägdlein blond uns braune!
Ein roter Mund, ein firner Wein
darf nimmer ungekostet sein:
Stosst an! Mein Schatz soll leben!

Der Tag verrinnt der Wein verbraust
das letzte Hoch lasst steigen;
dann nehmt den blanken Stahl zur Faust
und fort zum wilden Reigen!
Und trifft uns selbst der Todesstreich
so sei’s für Kaiser und für Reich!
Stosst an! Ein Hoch dem Reiche!

Text: Ernst Müllenbach -.
Musik: Rudolph Hemmleb
“ Allgemeines Deutsches Kommersbuch

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