Wir lugen hinaus in die sonnige Welt
allzeit mit lachenden Augen
des fahrenden Volkes durstigem Schlag
mag Frohes und Freies nur taugen
Wir wandern und singen, und naht sich das Glück
so packen wir´s hurtig beim Kragen
und trinken den Wein und küssen die Maid
und lassen den Eulen das Klagen
Die Schriften der Alten studierten wir gut
sie haben ins Schwarze getroffen
Anakreon und Horatius
die größten der Philosophen
Drum, Alter, laß ab von dem scheltenden Tun
und denke der Söhne, der lieben
und denke der Zeit, wo du es voreinst
vielleicht es noch ärger getrieben
Ein Weilchen nur währt´s, sind Saus und Braus
vom Strudel des Lebens verschlungen
die tobenden Wogen der Jugendlust
die himmelan jauchzend gesprungen
Philister heißt man und alles ist aus
und die einst am tollsten gewettert
sind still und stumm, die Lieder vertönt
die Becher der Freude zerschmettert
Drum heissa, hallo und dreingehaut
zum Teufel mit Kummer und Sorgen
Laßt kreisen das Horn, bis der Hahnenschrei
verkündet den kommenden Morgen
Zum Trübsalblasen da kommen wir noch
wallt Blondhaar silbern dem Greise
Es lebe die selige Jugendzeit
holdlieb und die launige Weise
Text: Guido Hermann Bienert (1882)
Musik: Franz Ohlhanns (1892)
auf die gleiche Melodie wird gesungen
in: — Liederbuch Duisburger Waffenring (ca 1925) — CC Liederbuch (1940) —