Wir liegen am Bzurastrand
den Russen gegenüber
und wohnen in ein Unterstand
ein Bettchen wär uns lieber
und wohnen in ein Unterstand
ein Bettchen wär uns lieber
Wir schlafen immer umgeschnallt
die Flinte ist geladen
Und wenn der Russe zuviel knallt
beschießen wir den Graben
Wir stehen Wache, Tag und Nacht
und kommen kaum zur Ruhe
zur Küche wird ein Marsch gemacht
da drücken uns die Schuhe
Zum Essen haben wir kaum Zeit
Denn Arbeit gibt es immer
Der Graben ist zu wenig breit
der Sçhmutz ist noch viel schlimmer
Wir schippen, schanzen Tag und Nacht
und ziehn auch Stacheldrähte
Die Röcke sind sehr schlecht genäht
da trennen alle Nähte
Im Unterstand der Ofen raucht,
wir sehen aus wie Raben
Ein Pfeifchen das wird auf geschmaucht
gestopft mit Liebesgaben
Der beste Dienst ist Postempfang
den alle sehr begrüßen
es geht zwar ohne Sang und Klang
jedoch mit kalten Füßen
So leben wir im Unterstand
und lauern auf den Frieden
O käm er endlich in das Land
Herr Gott, gib uns den Frieden
O käm er endlich in das Land
Herr Gott, gib uns den Frieden
Text: Verfasser unbekannt
Musik: Stimmt an mit hellem hohen Klang
DVA A 106 423
in Der große Steinitz (II; 1962, Nr. 273)
Die Bzura ist ein zentralpolnischer linksseitiger Nebenfluss der Weichsel