Wir lernten in der Schlacht zu stehn (Soldatenlied)

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Wir lernten in der Schlacht zu stehn
Bei Sturm und Höllenglut
Wir lernten in den Tod zu gehn
Nicht achtend unser Blut
Und wenn sich einst die Waffe kehrt
Auf die, die uns den Kampf gelehrt
Sie werden uns nicht feige sehn
Ihr Unterricht war gut

Wir töten, wie man uns befahl
Mit Blei und Dynamit
Für Vaterland und Kapital
Für Kaiser und Profit
Doch wenn erfüllt die Tage sind
Dann stehn wir auf für Weib und Kind
Und kämpfen, bis durch Dunst und Qual
Die lichte Sonne sieht

Soldaten! Ruft’s von Front zu Front
Es ruhe das Gewehr
Wer für die Reichen bluten konnt
Kann für die Seinen mehr
Ihr drüben! Auf zur gleichen Pflicht
Vergeßt den Freund im Feinde nicht
In Flammen ruft der Horizont
Nach Hause jedes Heer

Lebt wohl, Ihr Brüder! Unsre Hand
Daß ferner Friede sei
Nie wieder reiß das Völkerband
In rohem Krieg entzwei
Sieg allen in der Heimatschlacht
Dann sinken Grenzen, stürzt die Macht
Und alle Welt ist Vaterland
Und alle Welt ist frei

Text: Erich Mühsam (1916)
Musik: Jörg Fröse – für das Album „Keine Bange Leschinsky“ bzw. „Märzrevolution 1920“ von Die Grenzgänger & Frank Baier (2006)

Das 1916 entstandene Lied wird neuerdings manchmal von Arbeitern nach der etwas variierten Melodie des bekannten Andreas Hofer-Liedes (nach dem auch Mosts Arbeiterlied gesungen wird) zu singen versucht. Eine eigene Melodie für das Soldatenlied zu finden, wäre für revolutionäre Komponisten vielleicht eine Aufgabe.

CDs und Bücher mit Wir lernten in der Schlacht zu stehn (Soldatenlied):