Wir lagen vor Madagaskar
und hatten die Pest an Bord
In den Kübeln da faulte das Wasser
und mancher ging über Bord
Ahoi! Kameraden. Ahoi, ahoi
Leb wohl kleines Mädel, leb wohl, leb wohl
Wir lagen schon vierzehn Tage,
Kein Wind in den Segeln uns pfiff.
Der Durst war die größte Plage,
Dann liefen wir auf ein Riff.
Ahoi! Kameraden. Ahoi, ahoi
Leb wohl kleines Mädel, leb wohl, leb wohl
Der Langhein der war der erste
Der soff von dem faulen Nass
Die Pest gab ihm das Letzte
Man schuf ihm ein Seemannsgrab
Ahoi! Kameraden. Ahoi, ahoi
Leb wohl kleines Mädel, leb wohl, leb wohl
Und endlich nach 30 Tagen
Da kam ein Schiff in Sicht
Jedoch es fuhr vorüber
Und sah uns Tote nicht
Ahoi! Kameraden. Ahoi, ahoi
Leb wohl kleines Mädel, leb wohl, leb wohl
Kameraden, wann sehn wir uns wieder
Kameraden, wann kehren wir zurück
Und setzen zum Trunke uns nieder
Und genießen das ferne Glück
Ahoi! Kameraden. Ahoi, ahoi
Leb wohl kleines Mädel, leb wohl, leb wohl
Text und Musik: Verfasser unbekannt.
Nach wahren Begebenheiten geschrieben
Die heute bekannte Melodie ist von Just Scheu ?
Parodien, Versionen und Variationen:
CDs und Bücher mit Wir lagen vor Madagaskar (alle Strophen):
Anmerkungen zu "Wir lagen vor Madagaskar (alle Strophen)"
Die Version in „Der Turm“ hat nur 3 Strophen und die in anderer Reihenfolge: 1, 3, 2 (1958, 3. verbesserte Ausgabe der Gesamtauflage Titel: „Pest an Bord“, Nr. 407: „Worte und Weise sind mündlich überliefert….“, 1960 in der 4. Auflage des 5. Teils „Weise: Just Scheu, Harth-Verlag“, in beiden Ausgaben außerdem der Zusatz „geht möglicherweise zurück auf „Als wir von Caracas kamen„)
Textvarianten in „Der Turm“:
- 1.3 In den Kesseln .., in den Fässern
- 1.4 und täglich ging einer über Bord
- 2.1 So lagen wir vierzehn Tage, kein Wind in den Segeln uns blies, die Ratten wurden zur Plage, gar mancher sein Leben ließ
- 3.1: Der Hein, der war …
- 3.3 gab ihm die Reste
- 3.4 und wir ihm ein kühles Seemannsgrab
-
Die folgenden Zeilen gehörten ursprünglich nicht zum Lied.
Ja, wenn das Schifferklavier an Bord ertönt
Dann sind die Matrosen so still, ja so still
Weil ein jeder nach seiner Heimat sich sehnt
Die er gerne einmal wiedersehen will
und sein kleines Mädel, das wünscht er sich her
das zu Haus so heiß ihn geküsst
und dann schaut er hinaus auf das weite Meer
wo fern seine Heimat ist
Im Oktober 1936 veröffentlichten „Die Rulands“ als Tango auf Schellack den Titel „Wenn das Schifferklavier an Bord erklingt“, Text: Robert Wanner, Musik: Just Scheu. Der Refrain dieses Liedes wurde viele Jahre später zum Haupt-Refrain von „Wir lagen von Madagaskar“. Dazu kam noch „Ahoi Kameraden, ahoi! Leb wohl, kleines Madel, leb wohl“ und den komponierte Just Scheu vermutlich auch noch zu dem älteren, mündlich überlieferten Text.
"Wir lagen vor Madagaskar (alle Strophen)" in diesen Liederbüchern
Liederbuch der Bundeswehr (1962, mündlich überliefert, ohne „Schifferklavier“)