Wir klopfen in der Erde
Wozu? Warum?
Damit die Kohle werde
Wozu? Warum?
Wir trotzen bösen Wettern,
Damit die Kurse klettern.
Und in dem Börsentaumel schreit es
Komm ans Licht!
Und vergiss die Seele nicht!
Hammerschlag
Wir sehnen uns nach hellem Tag!
Glückauf! Glückauf! Glückauf!
Es grollt in allen Ländern
Wozu? Warum?
Man kann ja doch nichts ändern
Wozu? Warum?
Wir wissen, was wir sollen
In unserm finstern Stollen
Doch einmal, Brüder, denkt an uns!
O komm ans Licht!
Und vergiss die Seele nicht!
Hammerschlag
Wir sehnen uns nach hellem Tag!
Glückauf! Glückauf! Glückauf!
Der Arme und der Reiche
Wozu? Warum?
s’ist überall das Gleiche
Wozu? Warum?
Damit die Anderen leben
Wir tausend Tode geben
Dem Stein, der dröhnt –
die Erde zittert –
horch den Chor
Auf zum Licht!
Und vergiß die Seele nicht!
Hammerschlag
Wir harren auf den neuen Tag
Glück auf!
Text: Theobald Tiger (das ist Kurt Tucholsky)
Musik: Béla Reinitz
in „Die Gondel“, Juni 1923
Geschrieben für das Arbeiterkabarett „Die rote Nachtigall“.