Wir haben von unseren Vätern gelernt
manch wackeren Rundreim zu singen
manch fröhliche Weise, manch herziges Lied
und rüstig den Becher zu schwingen
Wir lernten für Vaterland, Freiheit und Ehr
auch tapfer zu schwingen die wuchtigeWehr
und fürchten nicht feindliche Klingen
Wir haben von unseren Vätern gelernt
an Wein, Weib und Sang uns zu freuen
hochheilig zu halten an Recht und an Pflicht
und Deutschland zu lieben in Treuen
Doch wer uns will rütteln an Kaiser und Reich
dem wollen wir wehren mit mannlichem Streich
der soll es auf ewig bereuen
Heraus mit dem Schwerte! Wir haben gelernt
in Sturm und in Drang nicht zu zagen
wenn Westen und Osten, wenn Süden und Nord
den Schlachtenkampf mit uns will wagen
Die Geister der Väter schaun auf uns in Ruh
doch Buben und Mädel, die jauchzen uns zu:
Drauflos! Und der Feind wird geschlagen
Wir haben von unseren Vätern gelernt
erringen den Sieg oder sterben
wir zählen den Feind nicht, wir greifen ihn an
und bringen ihm Tod und Verderben
Und wie wir gelernt von den Vätern den Brauch
so halten wir fest ihn und wollen ihn auch
auf Kinder und Enkel vererben
Text: Adolf Katsch
Musik: Ludwig Liebe (1890)
in Allgemeines Deutsches Kommersbuch
siehe Kriegspropaganda im Kaiserreich