Wir haben geknirscht mit den Zähnen
sie sagten: So äßen wir Brot
Wir haben gebetet in Tränen
sie sagten: So dankten wir Gott
Wir kamen mit Fahnen und Farben
sie sagten: Das seien nicht wir
Auch die für das Vaterland starben
mein Vaterland, nahmen sie dir
Doch wenn die Toten auch schweigen
und lügt ihr die Lebenden tot
Die Blumen, sie werden es zeigen
die Blümelein blau, weiß und rot
Bald ruft der Frühling sein: Werde!
Er ruft es hinaus in die Zeit
da blühet die wartende Erde
und keimet in Fröhlichkeit
Ihr könnt es nimmer verdrehen
durch die Welt hin schallt´s wie Gesang
Eines Volkes Wollen und Flehen
seines Rechtes gewaltiger Drang
Und wenn selbst die Toten auch schweigen
und lügt ihr die Lebenden tot
wir wollen die Farben Euch zeigen
wir sind es: Blau, weiß und rot
Text: Klaus Groth
Musik: Chr. Tränckner –
in : Schleswig-Holsteinisches Liederbuch (1924)
Erstmals in: Groth, Klaus: Die Kampfgenossen an die Landesversammlung. – Einzeldruck. – o. O. u. J. (1864). – 1 Bl., 8°. — Gedicht „Wir haben geknirscht mit den Zähnen“, 4 Str. (1. und 3. Str. zu 8 V., 2. und 4. Str. zu 4 V.). – Unterz.: Rendsburg, 8. Mai 1864. – Auch in: Kieler Wochenblatt, 1864, Nr. 55 v. 10.5.; u.d.T. „Zur Landesversammlung“ in Schleswig-Holsteinische Blätter, 1864, Nr.51 v. 10.5.; schließlich u.d.T. „Unsere Farbe“ in GW 4 (1893), S.295, ab 1898 S.301 (hier mit der Unterschrift: Kiel, 1864; der Text, auch die Strophenform, ist stark geändert).