Wir Bergleute hauen fein
aus dem Stein
Silber, Gold und Erzelein.
Da wir allzeit Gott vertrauen
in dem Schacht, bei der Nacht,
darf uns nichts grauen.
Feste Knauer, Flötz und Stein,
wie sie sein
Könne wir zersprengen fein
mit dem Pulver, mit dem Feuer,
daß es springt und erklingt
ganz ungeheuer
Wenn es dan zersprenget ist,
man da liest
schönes Erz zu jeder Frist
alsdann wird’s von uns versuchet
und geführt vor die Mühl,
allda gepochet.
Alsdann es geschmelzet wird
in der Hütt‘
nach dem rechten Brauch und Sitt
Wenn dann tut das Silber blinken
Ist es gut, wenn man’s tut
In Zehnten schicken.
Drum Bergleute, freie Leut,
die ihr seid
preiset Gottes Gütigkeit!
Lobet Gott mit Herz und Munde,
mit Gesang, Ton und Klang
zu aller Stunde!
Text und Musik: Verfasser unbekannt
aus Franken (Gegend von Hof), in Ditfurths „Fränkischen Volksliedern“ II – Leipzig 1855, auch anderswo bekannt
der Text wurde bereits im erzgebirgischen „Bergliederbüchlein“ um 1700 abgedruckt