Winter ade!
Scheiden tut weh.
Aber dein Scheiden macht,
Daß mir das Herze lacht!
Winter ade!
Scheiden tut weh
Winter ade!
Scheiden tut weh.
Gerne vergeß ich dein,
Kannst immer ferne sein.
Winter ade!
Scheiden tut weh.
Winter ade!
Scheiden tut weh.
Gehst du nicht bald nach Haus,
Lacht dich der Kuckkuck aus!
Winter ade!
Scheiden tut weh.
Text: Hoffmann von Fallersleben 1835
Musik: nach einem alten fränkischen (Würzburg) Volkslied: Schätzchen ade (1816 erstmals gedruckt)
Das Lied ist durch Schulliederhefte seit 1840 durch ganz Deutschland verbreitet und beliebt geworden.
Zur Geschichte dieses Liedes: Schätzchen ade
Parodien, Versionen und Variationen:
CDs und Bücher mit Winter ade Scheiden tut weh:
Anmerkungen zu "Winter ade Scheiden tut weh"
Vielfach als Kinderlied eingeordnet, ist dieses Lied doch auch politisch deutbar. Der „Kuckuck“ als Freiheitssymbol der 1848er-Revolution ist hinlänglich bekannt; und es gibt viele weitere Gedichte, in denen Hoffmann die politischen Verhältnisse in Deutschland als „Winter“ bezeichnet. Das Lied entstand drei Jahre nach dem Hambacher Fest (1832). 1848 – im Jahr der Revolution – bringen es Fallersleben und Ludwig Erk als das erste Lied in „Hundert Schullieder„. Alles klar?
Offensichtlich war und ist der politische Zusammenhang aber nicht: Dieses Lied war in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Unterricht in der ersten Klasse vorgeschrieben ( Zentralblatt der preußischen Regierung von 1912)
„Das Lied für einen Nachklang vom alten Volksbrauche des Winteraustreibens zu halten (s. Wolff, Zeitschrift für Mythologie III, 312) war ein gelehrter Irrthum, den Hoffmann in seinen volkstümlichen Liedern (S. 201) berichtigt hat.“ (Böhme, Liederhort 1893, S. 574)