Wiewohl ich arm und elend bin
so trag ich doch ein steten Sinn
Hoffnung tut mich ernähren
was mir von Gott bescheret ist
soll mir kein Mensch nit wehren.
Viel falscher Zungen Hassen mich.
Ich hoff, es soll sie helfen nicht,
Gott ist von großer Güte,
Dem ich mich allezeit befilch,
Der wird mich wohl behüten.
Und warn der Neider noch so viel.
So geschicht doch, was Gott haben will,
Gott ist mein Trost auf Erden.
So schwör ich doch bei meinem Eid:
Kein lieber soll mir werden!
Mein Herz das ist betrübet sehr
Gott alle Ding zum Besten kehr!
Ich fahr dahin mit Schmerzen
Ich sich, daß ichs nit ändern kann
Gott tröst alle betrübte Herzen!
Fährst du dahin, und läßt mich schier
Was läßt du mir zur Letze hier?
Daß ich mich Leids ergehe?
Die rechte Lieb und Stetigkeit
Laß ich dir, feins Lieb, zur Letze!“
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 747)