Wie wohl ist mir im Dunkeln
und lieb die laue Nacht
Die Sterne Gottes funkeln
in feierlicher Pracht
Hinaus, hinaus ins Freie
wo man in jener Bläue
nach jenen lichten Höhn
kann staunend aufwärts sehn
Ihr Sterne, Gottes Zeugen
und Boten bessrer Welt
Ihr heißt den Aufruhr schweigen
der unsern Busen schwellt
Ich seh hinauf, ihr Hehren
Zu euren lichten Sphären
Und Ahnung bessrer Lust
Stillt die empörte Brust
O Freunde, wenn die Schwermut
Das Auge uns hüllt
Wenn auch die Welt mit Wermut
Den Lebensbecher füllt
So geht hinaus im Dunkeln
und seht die Sterne funkeln
Und leiser wird der Schmerz
Und freier schlägt das Herz
Text: Gedicht von Kosegarten, im „Musenalmanach für das Jahr 1796“, herausgegeben von Schiller
Musik: Die Melodie ist aus Singbüchern von Chor-Adjutanten in Thüringen aus den Jahren 1820-1840 und soll von Andreas Romberg stammen. Eine andere Melodie im Mildheimischen Liederbuch
Das Gedicht von Kosegarten hier gekürzt und bearbeitet, der Originaltext steht weiter unten.
CDs und Bücher mit Wie wohl ist mir im Dunkeln:
Anmerkungen zu "Wie wohl ist mir im Dunkeln"
Wie wohl ist mir im Dunkeln!
Wie weht die laue Nacht!
Die Sterne Gottes funkeln
In feyerlicher Pracht!
Komm, Ida komm ins Freye
Und laß in jene Bläue
Und laß zu jenen Höhn
Uns staunend aufwärts sehn
Sieh, wie die Leyer schimmert
Sieh, wie der Adler glüht
Sieh, wie die Krone flimmert
Und Gemma Funken sprüht
Die hellen Wächter winken
Die goldnen Wagen blinken
Und stolz durchschwimmt der Schwan
Den blauen Ocean
O Sterne Gottes, Zeugen
Und Boten beßrer Welt
Ihr heißt den Aufruhr schweigen
Der unsern Busen schwellt
Ich seh‘ hinauf, ihr Hehren
Zu euren lichten Sphären
Und Ahnung beßrer Lust
Stillt die empörte Brust
O Ida, wenn die Schwermut
Dein sanftes Auge hüllt
Wenn dir die Welt mit Wermut
Den Lebensbecher füllt
So geh hinaus im Dunkeln
Und sieh die Sterne funkeln
Und leiser wird dein Schmerz
Und freyer schlägt dein Herz
Und wenn im öden Staube
Der irre Geist erkrankt
Wenn tief in dir der Glaube
An Gott und Zukunft schwankt
Schau auf zu jenen Fernen
Zu jenen ew’gen Sternen
Schau auf und glaub an Gott
Und segne Grab und Tod
O Ida, wenn die Strenge
Des Schicksals einst uns trennt
Und wenn das Weltgedränge
Nicht Blick noch Kuß uns gönnt
So schau hinauf ins Freye
In jene weite Bläue
In jenen lichten Höhn
Dort, dort ist Wiedersehn
Und wenn ich einst, o Teure
Von allem Kampf und Krieg
Im stillen Grabe feyre
So schau empor und sprich
In jenen hohen Fernen
Auf jenen goldnen Sternen
Dort, wo’s am hellsten blitzt
Wallt mein Verlorner itzt
O Sterne Gottes, Boten
Und Bürger beßrer Welt
Die ihr die Nacht der Toten
Zu milder Dämmrung hellt
Umschimmert sanft die Stätte
Wo ich aus stillem Bette
Und süßem Schlaf erwach
Zu Edens schönerm Tag