Wie wird mir so bang wenn ich scheiden muß
wie wird mir´s im Herzen so weh
Feinsliebchen die Augen mit Trämen begoß
am Fenster sie weinend muß stehn
Sie schwenkt ihr Tüchlein, sie winkt und nickt
hat tausend Grüße nachgeschickt
auf Wiedersehn Liebchen ade
Du Schifflein an der Garonne Strand
du eilst in die wogende See
und führest mein Liebchen ins ferne Land
mein Liebchen, so hold und so schön
Fahe wohl, mein Engel, mit holdem Blick
es schaut ein Treuer nach dir zurück
Auf Wiedersehn, Liebchen, ade
So leb nun wohl, mein herztausiger Schatz
gedenk in der Ferne auch mein
und wär ich tausend Meilen weit
mein Herz wird stets bei dir sein
Vom Morgenrot bis zum Abendgrau´n
wird stets dein trauerndes Bild mich schau´n
auf Wiedersehn Liebchen ade
Text: Stefan Schütze (1818)
Musik: Vertont von Franz Wilhelm Abt (1876, Quartett für Männerstimmen) — Theodor Bubeck (1890) — Louis Flügge (1885)
„Vielgesungenes Lied, durch Herrn Wolfram in Dillenburg und K Becker in Neuwied erhalten“ (Böhme, 1895). Aufgezeichnet in Dunzenheim 1878, Text: Ratzweiler 1904. auch in Katzenbach, Lemberg, Niedermoschel, Schallodenbach, Stockborn, Waldsee, Winden (alle Rheinpfalz). in Gerolsheim (Wie wird mir so Angst dass ich scheiden soll), in Wachenheim, 2. Strophe. „O Schifflein du eilest gar bald vom Strand“.