Wie strahlt Germania stolz und mild
hervor aus allen Erdenmächten
in starker Hand hält sie den Schild
und schwingt die Palme in der Rechten
ihr Wort im Rate wieget schwer
erschallet über Land und Meer
und diese stolze Herrlichkeit
ihr treues Herz nur einem weiht:
Heil, Kaiser Wilhelm, dir
Dir Heil, Heil, Heil
Mein Kaiser, dir schlägt unser Herz
in deutscher Treue voll entgegen
wir stehn zu dir in Freud und Schmerz
sind deine Mannen allerwegen
Dir weihn wir willig Gut und Blut
dir schwören wir aus Herz und Hand
Du Zollernsohn, in deiner Hut
gedeiht und blüht das Vaterland
Heil, Kaiser Wilhelm, dir
Dir Heil, Heil, Heil
Und wenn der Ruf das Land durchbraust
der Feind steht drohend an den Grenzen
und greift zum Schwert des Deutschen Faust
die klaren Augen mutig glänzen
und stehn die Stämme fest vereint
das Reich zu schützen und den Herd
Wer soll uns führen auf den Feind
wem ist der Feldherrnstab beschert
Heil, Kaiser Wilhelm, dir
Dir Heil, Heil, Heil
Du steigst von deinem Herrscherthron
zur froh bewegten Schar hernieder
du legst das Szepter zu der Kron´
und schnallst den Harnisch um die Glieder
du teilest mit uns die Gefahr
in Schlachtensturm und blut´gem Krieg
wir folgen dir, der Zollernaar
erhebt die Schwingen nur zum Sieg
Heil, Kaiser Wilhelm, dir
Dir Heil, Heil, Heil
Text: A. Schäfer –
Musik: Karl Zuschneid –
in: Chorbuch gemischte Chöre für Gymnasien (1907)
Dieses Lied diente der Kriegserziehung im Kaiserreich und wurde an Kaisers Geburtstag in den Schulen gesungen.