Wie oft sind wir geschritten
auf schmalem Negerpfad,
wohl durch der Wüste Mitten,
wenn früh der Morgen naht.
Wie lauschten wir dem Klange,
dem altvertrauten Sange
der Träger und Askari:
Heia, heia, Safari.
Steil über Berg und Klüfte,
durch tiefe Urwaldnacht,
wo schwül und feucht die Lüfte
und nie die Sonne lacht.
Durch Steppengräserwogen
sind wir hindurchgezogen
mit Trägern und Askari:
Heia, heia, Safari.
Und saßen wir am Feuer
des Nachts wohl vor dem Zelt,
lag wie in stiller Feier
um uns die nächt’ge Welt.
Und über dunkle Hänge
Tönt es wie ferne Klänge
von Trägern und Askari:
Heia, heia, Safari.
Tret ich die letzte Reise,
die große Fahrt einst an,
auf, singt mir diese Weise
statt Trauerliedern dann.
Daß meinem Jägerohre,
dort vor dem Himmelstore,
Es klingt wie ein Halali:
Heia, heia, Safari.
Text: A. Aschenborn
Musik: Robert Götz – 1921
-> Bündische Jugend .
CDs und Bücher mit Wie oft sind wir geschritten (Heia heia Safari):
Anmerkungen zu "Wie oft sind wir geschritten (Heia heia Safari)"
„Heia Safari“ war ein 1920 publiziertes , kriegsverherrlichendes Jugendbuch von Paul von Lettow-Vorbeck, das von den Nazis in die Grundbuchliste für Schülerbüchereien aufgenommen wurde und noch bis 1952 in neun Ausgaben mit einer Gesamtauflage von 281.000 Exemplaren erschien.
Lettow-Vorbeck befahl in Deutsch-Ostafrika unmenschliche Grausamkeiten an der dortigen Bevölkerung: „Das Vorgehen der Truppen, bei denen Plünderungen, Vergewaltigungen, Brandschatzungen, Morde, Tötungen und Folterungen von Gefangenen und Verwundeten und Zwangsrekrutierungen an der Tagesordnung waren, erinnerte an die Kriegsführung längst vergangener Jahrhunderte.“
Die Deutschen rekrutierten Tausende von Afrikanern als Trägersklaven, was viele nicht überlebten. Über 100.000 kamen dabei ums Leben. Flüchtende Träger und desertierende afrikanische Soldaten wurden von Lettow-Vorbecks Soldaten erschossen, öffentlich durch Erhängen hingerichtet oder ausgepeitscht. Verdächtige wurden in Ketten oder Halseisen gelegt und teilweise mit Telefondraht aneinandergebunden. Die schwarzen Soldaten nannten Lettow-Vorbeck den „Herrn, der unser Leichentuch schneidert“. (Mehr zu den Kriegsverbrechen Lettow-Vorbecks)