Wie lieb ich dich mein Vaterland
hell tönt in allen Gauen
dein Lied bis hin zum Meeresstrand
dürch Berge, Wälder, Auen
Wir künden es der ganzen Welt
es steigt empor zum Himmelszelt
Deutsch schlägt das Herz mir
deutsch bleibt der Rhein
Deutschland soll blühen
frei soll es sein
Wir dienen keinem Feind als Knecht
und drückt er uns auch nieder
Was Recht war, das muß bleiben Recht
gebt uns Geraubtes wieder
Das Vaterland soll Freiheit sehn
in neuer Schönheit auferstehn
Ihr Brüder, die des Feindes Streich
verbannte in die Ferne
hofft wie Tirol und Österreich
auf Deutschlands Zukunftssterne
Die Welt erringt erst Friedensglück
kehrn alle Brüder uns zurück
Durch Freiheit Recht und Einigkeit
soll Deutschland glücklich werden
bezwingen Feinschaft, Not und Neid
ein Vorbild sein auf Erden
Umschlingen soll ein festes Band
das ganze deutsche Vaterland
Text und Musik: Georg Kunoth (1863-1927) , Bremen ( nach 1918 : „gebt uns Geraubtes wieder“ )
In der zweiten und dritten Strophe bezieht Kunoth sich auf Gebiete, die Deutschland nach dem verlorenen Krieg abtreten mußte, in der letzten Strophe „zitiert“ er das „Einigkeit und Recht und Freiheit“ von Hoffmann von Fallersleben , was erst 1922 zur Nationalhymne wurde.
in Auf froher Wanderfahrt (ca. 1921)