ER: Wie kommts daß du so traurig bist
und gar nicht einmal lachst
ich seh dirs an den Augen an
daß du geweinet hast
SIE: Und wenn ich auch geweinet hab
was geht es dich denn an
ich wein daß du es weißt um Freud
die mir nicht werden kann
ER: Wenn ich in Freuden leben will
so geh ich in den Wald
da vergeß ich all mein Traurigkeit
und leb wies mir gefallt
SIE: Mein Schatz ein wackrer Jäger ist
er trägt ein grünes Kleid
er hat ein zart rot Mündelein
das mir mein Herz erfreut
ER: Und ob ich gleich ein Jäger bin
und trag ein grünes Kleid
in Regen Schnee und kühlem Wind
bin ich allzeit bereit
BEIDE: Bist du mein Schatz bin ich dein Schatz
feins Lieb schöns Engelskind
Komm zu der Heid auf grünen Platz
in Wald wo Freuden sind
Text: Verfasser unbekannt – vielfach mündlich aus Thüringen , Schwaben , Schlesien , vom Niederrhein … und nach einem fliegenden Blatt vom Jahr 1757 „Sieben Neue Schöne Lieder“ , Das 7te – – Eine Variante in Des Knaben Wunderhorn (1808)
Musik: Die erste Melodie aus dem Zupfgeigenhansl (1908), so wie das Lied um 1900 gesungen wurde. Die zweite Melodie von Johann Friedrich Reichardt („Schweizerisch“): Nach Reichardt´s Liederspiel: Lieb und Treue 1800, –
in: Deutscher Liederhort (1856, Nr. 146) und Deutscher Liederhort (1893, Nr. 531a)
Anmerkungen zu "Wie kommts dass du so traurig bist"
Nicolai, Almanach, 1778 II, S. 35 (daher Kretzschmer I, 226). Die Moll. Melodie dort ist von Reichardt Komponiert. Die hier stehende ist schweizerisch und gedruckt in Fr. Reichardt’s Liederspiel „Liebe und Treue“ 1800. Sie wird oft vertauscht mit: „S’ist no nit lang daß gregnet hat.“
Erk benutzte außer mündlicher Überlieferung aus Thüringen, Schwaben , Schlesien auch ein Blatt von 1757: „Sieben Neue Schöne Lieder“ (davon das 7.) — Das Lied muß schon zu Anfang des 17. Jahrhunderts bekannt gewesen sein, denn in einem fliegenden Blatt „Drey schöne Geistliche Lieder. Gedr. zu Basel, bey Joh, Schröter 1613) beginnt das 2. Lied: „Ach komm du, du liebe Seele mein, und klag mir deine Sach; ich sehs an deinen Äugelein, du trägst viel Ungemach.“
Schweizerisch. (Nach J. F. Reichardt’s Liederspiel: „Lieb’ und Treue.“ 1800.):
Abweichungen im Text
Die 5. Strophe hier ist nach Erk: Liederhort. Nr. 146. Bei Nicolai heißt sie:
„Mein Schatz, ein holde Schäfrin ist
sie trägt ein weißes Kleid
sie hat zwei zarte Brüstelein
die mir mein Herz erfreut.“ —
Nicolai’s Text steht auch im Wunderhorn. III, 215 mit geänderter Schlußstrophe:
„So bin ichs wohl, so bist du’s wohl
Feins Lieb, schön Engelskind
so ist uns allen Beiden wohl
da wir beisammen sind.“
Vergleiche auch:
Wie kommts daß du so traurig bist (1808) Wie kommts, daß du so traurig bist, Und gar nicht einmal lachst? Ich seh dir´s an den Augen an, Daß du geweinet hast Und wenn…
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