Wie komm ich denn durch die Tür herein?

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»Wie komm‘ ich denn durch die Tür herein?
Sag mir’s, mein Liebchen, sag.«
»Nimm den Ring und rüttel die Klink
Dann meint meine Mutter, das tut der Wind
Komm, mein Liebster, komm!«

»Wie komm‘ ich denn aber längs dem Hund?
Sag mir’s, mein Liebchen, sag.«
»Gib dem Hund ein paar gute Wort
Er legt sich wieder an seinen Ort
Komm, mein Liebster, komm!«

»Wie komm‘ ich dann wohl vorbei am Feu’r?
Sag mir’s, mein Liebchen, sag.«
»Gieß ein bißchen Wasser rein
Dann meint die Mutter, es regnet rein
Komm, mein Liebster, komm!«

»Wie komm‘ ich dann entlang der Wand?
Sag mir’s, mein Liebchen, sag.«
»Nimm die Schuhe in die Hand
So hast du ’nen mäuschenleisen Gang
Komm, mein Liebster, komm!«

»Wie komm‘ ich dann wohl in die Kamm’r?
Sag mir’s, mein Liebchen, sag.«
»Tast dich hin zum alten Spind
Den Schlüssel du dann darin find
Komm, mein Liebster, komm!«

»Wo häng ich hin meinen Sonntagsrock?
Sag mir’s, mein Liebchen, sag.«
»An der Tür dort ist ein Knopf
Siehst ihn nicht, du scheeler Tropf?
Komm, mein Liebster, komm!«

»Wie komm‘ ich dann wohl hinauf zum Bett?
Sag mir’s, mein Liebchen, sag.«
»An dem Bett, da ist ein Tritt
Steig nur hinauf. Siehst du ihn nit?
Komm, mein Liebster, komm!«

»Wie komm‘ ich dann wohl unter die Deck‘?
Sag mir’s, mein Liebchen, sag.«
»Die Decke ist kein Mühlenstein.
Du aber kommst mir nit mehr rein!
Geh, mein Liebster, geh!«

Text: Verfasser unbekannt, von 1621 ?
Das ist ein altes Lied, das für heute mundgerecht gemacht wurde. Es findet sich in »Newes Teutsches Musicalisches Fröliches Convivium. Durch Melchior Francken, Coburg«.
(Angaben nach R. A. Stemmle, Traurig aber wahr (1931))

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