Wie hat das Gott so schön bedacht
daß er die Wanderburschen macht
Denn wenn kein Wanderbursche wär
wo käm das liebe Wandern her?
So manche Täler, manche Höhn
sie blieben still und ungesehn
So mancher schöne grüne Wald
würd´ungesehen groß und alt
So manches liebe Gläschen Wein
müßt da so ungetrunken sein
so mancher Mund, der küßlich ist
blieb da – ach Gott – so ungeküßt
Als unten ich im Tale ging
da pocht´s ans Fensterlein: kling, kling!
ein holdes Mägdlein schaut heraus
das sah so lieb, so freundlich aus
Das liebe Mädchenangesicht
vergess ich nun und nimmer nicht
das füllt mein armes Herz mit Weh
so lang – bis ich ein anderes seh
Drum hat es Gott so schön bedacht
daß er die Wanderburschen macht
denn wenn kein Wanderbursche wär
wo käm das liebe Wandern her?
Text: Karl Christian Gärtner (1802)
Musik: Julius Otto – b) Volksweise ( Verfasser unbekannt ?) – c) weitere Vertonungen