Wer weiß wie nahe mir mein Ende

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Wer weiß, wie nahe mir mein Ende
hin geht die Zeit, her kommt der Tod
ach wie geschwinde und behände
kann kommen meine Todesnot
Mein Gott, mein Gott
ich bitt durch Christi Blut
Mach´s nur mit meinem Ende gut

Es kann vor Nacht leicht anders werden
als es am frühen Morgen war
solang ich leb auf dieser Erden
leb ich in steter Todesgefahr
Mein Gott, mein Gott
ich bitt durch Christi Blut
Mach´s nur mit meinem Ende gut

Herr, lehr mich stets mein End gedenken
und, wenn ich einstens sterben muss
die Seel in Jesu Wunden senken
und ja nicht sparen meine Buß
Mein Gott, mein Gott
ich bitt durch Christi Blut
Mach´s nur mit meinem Ende gut

Lass mich beizeit´ mein Haus bestellen
dass ich bereit sei für und für
und sage frisch in allen Fällen
Herr, wie du willst, so schick´s mit mir
Mein Gott, mein Gott
ich bitt durch Christi Blut
Mach´s nur mit meinem Ende gut

Ich habe Jesus angezogen
schon längst in meiner heilgen Tauf
du bist mir auch daher gewogen
hast mich zum Kind genommen auf
Mein Gott, mein Gott
ich bitt durch Christi Blut
Mach´s nur mit meinem Ende gut

Ich habe Jesu Leib gegessen
ich hab sein Blut getrunken hier
nun kannst du meiner nicht vergessen
ich bleib in ihm und er in mir
Mein Gott, mein Gott
ich bitt durch Christi Blut
Mach´s nur mit meinem Ende gut

So komm mein End heut oder morgen
ich weiß, dass mir´s mit Jesus glückt
ich bin und bleib in deinen Sorgen
mit Jesu Blut schön ausgeschmückt
Mein Gott, mein Gott
ich bitt durch Christi Blut
mach´s nur mit meinem Ende gut

Ich leb indes in dir vergnüget
und sterb ohn alle Kümmernis
Mir g´nüget, wie mein Gott es füget
ich glaub und bin es ganz gewiss
Mein Gott, mein Gott
aus Gnad durch Christi Blut
machst du´s mit meinem Ende gut

Text: Juliane Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt (1637-1706)
Musik: Peter Hüxtals Choralbuch 1810
in Vierzig Grabgesänge (1906)


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